tag:blogger.com,1999:blog-80973281842991169812024-03-05T06:36:16.105+01:00HirnstürmeBerichte aus Israel. Gedanken zum Nahost-Konflikt und allem, was mir sonst so durchs Hirn stürmt.Johannes K.http://www.blogger.com/profile/06937735663617526556noreply@blogger.comBlogger22125tag:blogger.com,1999:blog-8097328184299116981.post-12400332022694881872011-10-29T17:45:00.000+02:002011-10-29T17:45:48.915+02:00Späte Einsicht<div style="font-family: "Trebuchet MS",sans-serif;">Als ich gestern zufällig zum Fernseher blickte, sah ich Mahmud Abbas, wie er gerade einem israelischen Sender ein <a href="http://www.nytimes.com/2011/10/29/world/middleeast/Arab-Rejection-of-1947-Partition-Plan-Was-Error-Mahmoud-Abbas-Says.html?partner=rss&emc=rss">Interview </a>gab. Auf eine Nachfrage des Reporters bezüglich der arabischen Ablehnung des UN-Teilungsplans 1947 gestand Abbas tatsächlich ein: "Es war ein Fehler. Es war ein gemeinschaftlicher Fehler der Araber."</div><div style="font-family: "Trebuchet MS",sans-serif;"><br />
</div><div style="font-family: "Trebuchet MS",sans-serif;">Eine beachtlich späte Einsicht, aber immerhin. Dass sie allerdings nichts zu bedeuten hat, zeigte bereits der nächste Satz: "Aber müssen sie uns für diesen Fehler 64 Jahre lang bestrafen?"</div><div style="font-family: "Trebuchet MS",sans-serif;"><br />
</div><div style="font-family: "Trebuchet MS",sans-serif;">Ja, so sind sie, diese Juden. Verdammt nachtragend. Da macht man einmal einen Fehler, und die verzeihen einem nie. Wir Deutsche kennen das ja. Aber all die Probleme nur wegen eines Neins bei der UNO?</div><div style="font-family: "Trebuchet MS",sans-serif;"><br />
</div><div style="font-family: "Trebuchet MS",sans-serif;">"Präsident" Abbas, vielleicht haben sie da den ein oder anderen weiteren Fehler der Araber innerhalb dieser 64 Jahre vergessen, z.B.</div><ul style="font-family: "Trebuchet MS",sans-serif;"><li>die Kleinigkeit mit dem <a href="http://www.haaretz.com/misc/comment-page/talknic-tawkin-here-it-is-quot-azzam-pasha-secretary-general-of-the-arab-league-at-cairo-press-conference-reported-in-the-new-york-times-may-16-1948-declared-quot-jihad-quot-a-holy-war-this-will-be-a-war-of-extermination-and-a-momentous-massacre-which-will-be-spoken-of-like-the-mongolian-massacres-and-the-crusades-19.1418067">erklärten Vernichtungskrieg</a> 1948 </li>
<li> die Tatsache, dass man sich dabei auf die gute Tradition des Großmuftis von Jerusalem und Hitler-Vertrauten <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Mohammed_Amin_al-Husseini">Mohammed Amin al-Husseini</a> berufen konnte</li>
<li>den <a href="http://en.wikipedia.org/wiki/Arab_League_boycott_of_Israel">Wirtschaftskrieg gegen Israel</a>, der dem Krieg von 1948 folgte und der nicht selten nicht so recht unterscheiden wollte zwischen Israelis und Juden insgesamt</li>
<li>die damit verbundene Blockade israelischer Handelswege - zu Wasser und in der Luft - welche letztlich zwei weitere Kriege mit verursachte</li>
<li>die Versuche, die Wasser des Jordans so umzuleiten, dass Israel trocken gelegt wird, was wiederum beinahe einen Krieg auslöste</li>
<li>die Terroranschläge der <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Fedajin">Fedajin</a> in den 50er Jahren </li>
<li>die Terroranschläge in den 60er Jahren</li>
<li>die stets wiederholten und auch <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Khartum-Resolution">offen verkündete Neins</a> zur Anerkennung Israels, zu Verhandlungen und zum Frieden mit Israel </li>
<li>der Terror der PLO und ihrer Komplizen in den 70er Jahren, inklusive <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Operation_Entebbe">Flugzeugentführungen</a> und <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Geiselnahme_von_M%C3%BCnchen">Massaker an israelischen Olympioniken</a></li>
<li>die Errichtung eines <a href="http://en.wikipedia.org/wiki/Fatahland">PLO-Staates im Libanon</a>, von dem in den 70er und frühen 80er Jahren nicht nur Terrorangriffe ausgingen, sondern aus dem ein regelrechter Kleinkrieg gegen den Norden Israels geführt wurde, was 1982 zum nächsten großen Krieg führte</li>
<li>die erste Intifada</li>
<li>die zweite Intifada</li>
<li>erwähnte ich das mit dem Terror schon?</li>
<li>das Abschießen tausender Raketen aus dem Gazastreifen auf israelische Städte in Grenznähe</li>
</ul><div style="font-family: "Trebuchet MS",sans-serif;">Es ist wirklich kaum zu verstehen, wie dieses Volk einem einen einzelnen Faux Pas vor 64 Jahren derart lange nachtragen kann. </div><ul style="font-family: "Trebuchet MS",sans-serif;"></ul><div style="font-family: "Trebuchet MS",sans-serif;"><br />
</div><div style="font-family: "Trebuchet MS",sans-serif;"><br />
</div>Johannes K.http://www.blogger.com/profile/06937735663617526556noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8097328184299116981.post-43869913847854788402011-10-26T22:39:00.003+02:002011-10-27T21:22:40.329+02:00Du bist Israel<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><span style="font-size: small;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjDROcOz-BmOaHtJww1aywPC4LnA_RJ3m32LdY3d3OX1_TZhxhRluekRUicG7JgxNHpj3foh_M97Sjxfu50UA2bavQ4566Md1rzCTU3iMUrBJCIk9lQUH_Li8lijMRcTDARJSd_LNuVY00/s1600/Du+bist+Israel.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="194" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjDROcOz-BmOaHtJww1aywPC4LnA_RJ3m32LdY3d3OX1_TZhxhRluekRUicG7JgxNHpj3foh_M97Sjxfu50UA2bavQ4566Md1rzCTU3iMUrBJCIk9lQUH_Li8lijMRcTDARJSd_LNuVY00/s320/Du+bist+Israel.jpg" width="320" /></a></span></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><div class="MsoNormal"><span style="font-size: x-small;">Im Ausland bist Du Israel. Vertrete uns mit Würde.</span></div></td></tr>
</tbody></table><br />
<div class="witztext"><br />
</div><div class="witztext" style="font-family: "Trebuchet MS",sans-serif; text-align: justify;"><span style="font-size: small;">Das stand neben der Eingangstür zum Flugzeug von El Al. Man stelle sich vor, das stünde auf einer Lufthansa-Maschine. Ich möchte ja nicht unbedingt als Abgesandter Deutschlands betrachtet werden. Und noch weniger wünsche ich mir das von den deutschen Touristen, die im Sommer wie Heuschrecken über berüchtigte Strände auf berüchtigten Inseln herfallen. Mir fiel sogleich das Zitat von Kurt Tucholsky ein: „Als deutscher Tourist im Ausland steht man vor der Frage, ob man sich anständig benehmen muss oder ob schon deutsche Touristen dagewesen sind.<span class="gf">“</span> </span></div><div class="witztext" style="font-family: "Trebuchet MS",sans-serif; text-align: justify;"><span style="font-size: small;">Andererseits können die Massen deutscher Urlauber in Frankreich sich während der letzten 60 Jahre nicht allzu schlimm aufgeführt haben, sonst hätte das mit der deutsch-französischen Freundschaft sicher nicht so prima funktioniert.</span></div><div class="witztext" style="font-family: "Trebuchet MS",sans-serif; text-align: justify;"><br />
</div><div style="text-align: justify;"><span style="font-size: small;"><span style="font-family: "Trebuchet MS",sans-serif;"> </span></span></div><div class="witztext" style="font-family: "Trebuchet MS",sans-serif; text-align: justify;"><span style="font-size: small;">Meinen ersten intensiven Kontakt mit Israel hatte ich diesmal bereits in Berlin und zwar in Gestalt eines Sicherheitsbeamten, der mich eine knappe Stunde ausgefragt hat. Obwohl es übertrieben lang gedauert hat, kann dieser junge Mann durchaus als guter Vertreter seines Landes bezeichnet werden. Er war ausgesprochen freundlich und interessierte sich so sehr für mein Dissertationsthema, dass er sogleich einen Kollegen herbeirief, der mir wiederum erfreut erzählte, er würde selbst gerade über ein ähnliches Thema forschen. Trotzdem musste ich danach noch meinen Laptop hochfahren, um zum Beweis meiner Behauptungen E-Mails des Militärarchivs zu präsentieren.</span></div><div class="witztext" style="font-family: "Trebuchet MS",sans-serif; text-align: justify;"><br />
</div><div style="text-align: justify;"><span style="font-size: small;"><span style="font-family: "Trebuchet MS",sans-serif;"> </span></span></div><div class="MsoNormal" style="font-family: "Trebuchet MS",sans-serif; text-align: justify;"><span style="font-size: small;">Mein erster Kontakt innerhalb Israels zeigte sich wiederum weniger geeignet, sein Land zu präsentieren. Die Wohnung in Ramat Gan, die ich für eine horrende Summe gemietet habe, stellte sich als winziges Dreckloch heraus – mit einer nicht verschließbaren Tür zum knapp ein Quadratmeter großen Badezimmer, sprich: einem Klo mit einer Dusche drüber. Der Vermieter forderte mich sogleich auf, die Miete für den nächsten Monat im Voraus zu bezahlen und wirkte insgesamt ziemlich zwielichtig, um nicht zu sagen kriminell. </span></div><div class="MsoNormal" style="font-family: "Trebuchet MS",sans-serif; text-align: justify;"><span style="font-size: small;">Zum Glück gibt es Couchsurfing. Ich wurde noch am nächsten Tag von einer netten Familie in Ganei Tikva aufgenommen, konnte die Wohnung also fluchtartig verlassen und vorsichtshalber gleich die SIM-Karte wechseln, damit der Vermieter endlich aufhört, mich mit Anrufen wegen der Miete zu belästigen. Jetzt wohne ich also wieder in der gleichen Gegend wie beim letzten Mal. Die hat sich allerdings innerhalb eines Jahres gewaltig verändert. Aus dieser schönen Wiese (aka trockenes Brachland, wenn's nicht gerade geregnet hat)</span></div><div class="separator" style="clear: both; font-family: "Trebuchet MS",sans-serif; text-align: justify;"><span style="font-size: small;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiJ0WEgHxbAqt7tGA5zXhXgnCz9oKynXXCu3KF6weGV97xCxjYieAcLOqygRYOn7w3cjwf6kmrtyKGJPZG1WK4tXR5uziKSxQacuouz0s8oU_FAOEBasOlCodjd-fgc8hIvIIwPdWYHzdY/s1600/Wiese.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiJ0WEgHxbAqt7tGA5zXhXgnCz9oKynXXCu3KF6weGV97xCxjYieAcLOqygRYOn7w3cjwf6kmrtyKGJPZG1WK4tXR5uziKSxQacuouz0s8oU_FAOEBasOlCodjd-fgc8hIvIIwPdWYHzdY/s320/Wiese.jpg" width="320" /></a></span></div><div class="MsoNormal" style="font-family: "Trebuchet MS",sans-serif; text-align: justify;"><span style="font-size: small;"><br />
</span></div><div class="MsoNormal" style="font-family: "Trebuchet MS",sans-serif; text-align: justify;"><span style="font-size: small;">ist dies geworden:</span></div><div class="separator" style="clear: both; font-family: "Trebuchet MS",sans-serif; text-align: justify;"><span style="font-size: small;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjIeLnsnunMNmyk9qYWHBNRQUNhUD6QhEAf-8Jk0BnHg-WPFeweJElCyv8YJPGxpMMIOI3__dtwwf2syvsf4ZVy7DE7jeNnoTqk6ZkLr9bGhc5Wwu5hO6hox79S2ZFaIJY_f9_5Ccz713w/s1600/Neubau.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="191" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjIeLnsnunMNmyk9qYWHBNRQUNhUD6QhEAf-8Jk0BnHg-WPFeweJElCyv8YJPGxpMMIOI3__dtwwf2syvsf4ZVy7DE7jeNnoTqk6ZkLr9bGhc5Wwu5hO6hox79S2ZFaIJY_f9_5Ccz713w/s320/Neubau.jpg" width="320" /></a></span></div><div class="MsoNormal" style="font-family: "Trebuchet MS",sans-serif; text-align: justify;"><span style="font-size: small;"><br />
</span></div><div class="MsoNormal" style="font-family: "Trebuchet MS",sans-serif; text-align: justify;"><span style="font-size: small;">Das war auch noch nicht vorhanden, als ich letztes Mal hier war:</span></div><div class="separator" style="clear: both; font-family: "Trebuchet MS",sans-serif; text-align: justify;"><span style="font-size: small;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhe9Hxm7GPKpDsE_3ernU5a3pPKuVSuTpJGSb7F2ZLUCp4j9m1DHzt-08kSi_Bbg8y_uc5IoCsfsj0Or9UuypI8LTCYddVg806k90IwVx5nRbA2-0uv5EWlMc0sJ3gFbcQOnheKniRWCqk/s1600/Neubau2.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="191" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhe9Hxm7GPKpDsE_3ernU5a3pPKuVSuTpJGSb7F2ZLUCp4j9m1DHzt-08kSi_Bbg8y_uc5IoCsfsj0Or9UuypI8LTCYddVg806k90IwVx5nRbA2-0uv5EWlMc0sJ3gFbcQOnheKniRWCqk/s320/Neubau2.jpg" width="320" /></a></span></div><div class="MsoNormal" style="font-family: "Trebuchet MS",sans-serif; text-align: justify;"><span style="font-size: small;"><br />
</span></div><div class="MsoNormal" style="font-family: "Trebuchet MS",sans-serif; text-align: justify;"><span style="font-size: small;">Und wo in Israel Wohngebäude entstehen, sind Kindergärten nicht weit:</span></div><div class="separator" style="clear: both; font-family: "Trebuchet MS",sans-serif; text-align: justify;"><span style="font-size: small;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgtYCrBQwEgsLpKbxD3AQQtuchi1eCwkGNjkaY4VyCwXgmNn4A48E_Zmr1DwZWixkUMuKnPmH0KKqGY0qDLF_tGDK-38QwjKyg0Ge4DnYhmo7-BG3mx91lGjB4opD-rDn_-_uWGH4SJtzc/s1600/Kindergarten.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="191" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgtYCrBQwEgsLpKbxD3AQQtuchi1eCwkGNjkaY4VyCwXgmNn4A48E_Zmr1DwZWixkUMuKnPmH0KKqGY0qDLF_tGDK-38QwjKyg0Ge4DnYhmo7-BG3mx91lGjB4opD-rDn_-_uWGH4SJtzc/s320/Kindergarten.jpg" width="320" /></a></span></div><div class="MsoNormal" style="font-family: "Trebuchet MS",sans-serif; text-align: justify;"><span style="font-size: small;"><br />
</span></div><div class="MsoNormal" style="font-family: "Trebuchet MS",sans-serif; text-align: justify;"><span style="font-size: small;"><span style="font-family: "Trebuchet MS",sans-serif;">Die gibt's hier überhaupt an jeder Ecke. Die Demonstranten, die es vor einigen Monaten bis in die Tagesschau geschafft haben, mögen ja Recht haben damit, dass sich eine normale Kleinfamilie keine Wohnung im Zentrum Tel Avivs leisten kann. Aber ist das in London, Paris oder New York anders? Wo Wohnraum knapp ist, steigen die Preise. Dafür bauen die Israelis im Umland wie die Wahnsinnigen. Also ab nach Kiryat Ono - ist ohnehin viel schöner.</span></span></div><span style="font-size: small;"> </span>Johannes K.http://www.blogger.com/profile/06937735663617526556noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8097328184299116981.post-61828803581943631912010-12-06T13:33:00.006+01:002010-12-07T11:09:31.191+01:00Die Kritikneurose<div style="text-align: justify;">Wenn es um Israel geht, muss man in Deutschland vorsichtig sein. So lautet das Credo nicht weniger „kritischer“ Artikel und Fernsehbeiträge, wenn in Israel mal wieder etwas im Argen liegt. Denn Israelkritik sei in Deutschland nicht einfach: Sofort werde mit der Antisemitismuskeule gewedelt. Und außerdem müsse man als Deutscher eine besondere Sensibilität und auch Solidarität gegenüber Israel zeigen – wegen der Vergangenheit und so. Dieses Argument wird nicht selten sogar unsinnigerweise von Politikern und Journalisten gebracht, die als Israelfreunde gelten.</div><div style="text-align: justify;"><br />
</div><div style="text-align: justify;">Mit der Realität hat diese leicht pathologische Selbstreflexion allerdings herzlich wenig zu tun. Das dürfte klar werden, wenn man sich die Berichterstattung in deutschen Medien zu einem beliebigen Thema mit Israelbezug ansieht. Oder die <a href="http://www.welt.de/print-welt/article270732/Laut_Umfrage_sehen_EU_Buerger_in_Israel_die_groesste_Gefahr_fuer_den_Weltfrieden.html">Umfragen</a>, denen zufolge die Mehrheit der deutschen Bevölkerung Israel als größte Bedrohung des Weltfrieden ausgemacht hat. Oder die Tatsache, dass der deutsche Bundestag in einer historisch einzigartigen Geste der Geschlossenheit <a href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,704501,00.html">einstimmig die Aufhebung der Blockade Gazas forderte</a> – von einer solchen Einstimmigkeit ist das Parlament ansonsten bei jedem anderen Thema, selbst wenn es um die schlimmsten Diktaturen und Terrorregime der Welt geht, meilenweit entfernt.</div><div style="text-align: justify;"><br />
</div><div style="text-align: justify;">Israelkritik wird immer, überall und permanent in diesem Land geübt. Das Wort allein sagt viel aus über das Verhältnis der Deutschen zum Judenstaat. Ein solches Kompositum gibt es in der deutschen Sprache für kein anderes Land auf der Welt. Eine Google-Suche nach „Irankritik“ liefert 1.670 Ergebnisse und die Nachfrage „Meinten Sie: Iran Kritik?“. In Deutschland herrscht kein Kritikverbot, wie es so oft herbeiphantasiert wird, sondern eine Kritikneurose, ein geradezu pathologischer Zwang zur Kritik an der einzigen Demokratie im Nahen Osten, deren Schwächen und Probleme uns offensichtlich weit stärker umtreiben als gehängte Schwule und gesteinigte Frauen im Iran, inhaftierte und abgeschobene Regimekritiker in Kuba, drangsalierte Minderheiten in China oder massakrierte Flüchtlinge im Sudan.</div><div style="text-align: justify;"><br />
</div><div style="text-align: justify;">Ein Paradebeispiel für diese Neurose bietet die „neutrale“ Berichterstattung der Tagesschau zu den verheerenden Waldbränden im Norden Israels, die bereits über 40 Menschenleben gefordert haben. Seit drei Tagen kann ARD-Korrespondent Oliver Mayer-Rüth in seinen Berichten über die Katastrophe sich partout nicht verkneifen, zynisch und arrogant darauf hinzuweisen, dass man ja eigentlich irgendwie selbst schuld sei. Zuerst hieß es unter Berufung auf israelische Kritiker, die weder in der Jerusalem Post, noch der Ha’aretz, noch der New York Times zu Wort kommen, dass bei der Feuerwehr zugunsten des Militärs gespart worden sei. <a href="http://www.tagesschau.de/multimedia/video/ondemand100_id-video820094.html">In einem späteren Kommentar</a> hat Herr Mayer-Rüth zwar offensichtlich begriffen, dass die Tagesschau sich nicht einfach Kritik ausdenken kann, die in Israel keine Rolle spielt. Aber ein Hinweis auf die Unfähigkeit der „Militärmacht“ bei der Katastrophenbekämpfung, der nichts bleibe als, „den Kameras die Jugendlichen vorzuführen, die das Feuer ausgelöst haben sollen“ (was in Deutschland bekanntlich unvorstellbar wäre) lag ihm offenbar am Herzen. Es stellt sich die Frage, warum diese Leidenschaft zur kritischen Berichterstattung selbst zu den unangemessensten Anlässen bei Erdbeben auf Haiti oder Überflutungen in Pakistan oder Ostereuropa größtenteils ausbleibt.</div><div style="text-align: justify;"><br />
</div><div style="text-align: justify;">Aber die Feuerwehr in Israel war doch tatsächlich unfähig, ohne Hilfe der Lage Herr zu werden. Wie ließe sich da positiver berichten? Eine Antwort auf diese Frage bietet die <a href="http://www.nytimes.com/2010/12/04/world/middleeast/04israel.html?scp=3&sq=israel%20fire&st=cse">New York Times, die in ihren Artikeln</a> zum Thema wiederholt darauf hinwies, dass Israel bei Umweltkatastrophen häufig zu den ersten Staaten gehört, die (vor allem medizinische) Hilfe schicken. Man könnte auch auf Netanyahus Versprechen hinweisen, eine eigene <a href="http://www.haaretz.com/news/diplomacy-defense/netanyahu-abbas-hold-rare-phone-chat-over-carmel-fire-1.328804?localLinksEnabled=false">Fliegerstaffel zur Waldbrandbekämpfung auszubilden</a>, die dann der ganzen Region inkl. der Westbank zu Verfügung gestellt werde. Sätze wie diese wären in der Tagesschau jedoch undenkbar, schließlich ist man zur Neutralität verpflichtet – oder dem, was Herr Mayer-Rüth darunter versteht.<br />
<br />
<br />
Nachtrag: Selbstverständlich ist es nicht nur Sache der Tagesschau, "kritisch" über einen Waldbrand zu berichten. Auch die SZ gesellt sich zur Reihe der Kommentatoren, die angesichts einer Naturkatatrophe<a href="http://www.sueddeutsche.de/politik/israel-verheerender-brand-die-natur-ist-der-schlimmste-feind-1.1032350"> nichts als Häme</a> für die Betroffenen übrig haben. Kommentiert wurde der Kommentar <a href="http://spiritofentebbe.wordpress.com/2010/12/06/der-rabbi-der-terrorist-der-reporter-und-die-schadenfreude/">hier bereits von SoE</a>.</div>Johannes K.http://www.blogger.com/profile/06937735663617526556noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8097328184299116981.post-19953595472497492972010-07-31T18:47:00.004+02:002010-07-31T18:59:46.900+02:00Das Leid vor der eigenen Haustür<div style="text-align: justify;">Fast eine halbe Million von ihnen wohnt zusammengepfercht in überfüllten Flüchtlingslagern. Als Bürger zweiter Klasse haben sie kein Recht auf Grundbesitz. Ohne Sondergenehmigung dürfen sie ihre Wohnorte nicht verlassen, und einige von ihnen können sich nicht einmal um eine solche Genehmigung bemühen, da sie keine Ausweispapiere besitzen und als illegale Einwanderer gelten. Aber auch denjenigen, die einen Paß besitzen, werden Grundrechte vorenthalten. So ist ihnen die Ausübung von 20 Berufszweigen verwehrt, darunter Medizin, Jura und Ingenieurwesen. Auch erhalten sie keinen Zugang zum Gesundheitssystem. Vor einigen Jahren wurde eines dieser Lager von der Armee umstellt und belagert. Dabei starben etwa 500 Menschen, darunter auch sechs UN-Mitarbeiter.<br /><br />Die Rede ist von Palästinensischen Flüchtlingen. Um ihr Leid zu lindern, steht in der libanesischen Hafenstadt Tripolis ein Schiff bereit, um Hilfsmittel nach Gaza zu liefern, auch wenn es dafür die israelische Blockade durchbrechen müßte. Geleitet werden die ausschließlich weiblichen Teilnehmer dabei von einem <a href="http://www.countercurrents.org/alami240710.htm">„harschen Gefühl der Ungerechtigkeit“</a>.<br /><br />Fürwahr ein ziemlich einseitiges Ungerechtigkeitsempfinden, wenn man bedenkt, daß die oben beschrieben Flüchtlingslager sich nicht in Gaza befinden, <a href="http://www.amnesty.de/jahresbericht/2010/libanon?destination=node%2F2969#flchtlingeundasylsuchende">sondern im Libanon</a>. Aber dieser Form der omnipräsenten Nahost-Heuchelei geht es nicht um das Leid der Opfer, sondern um die einzigen und ewigen Täter.</div>Johannes K.http://www.blogger.com/profile/06937735663617526556noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8097328184299116981.post-27874399778305532062010-05-28T21:18:00.016+02:002010-05-29T00:19:33.186+02:00Eine andere Welt<div style="text-align: left;">Meine Woche in einer anderen Welt ist gerade zu Ende gegangen: Keine Begrüßung über eine Gegensprechanlage mit Überwachungskamera am Eingang, kein unfreundliches Sicherheitspersonal, kein Zaun mit Stacheldraht und kein Photoverbot. Kurz, die Atmosphäre im <a href="http://www.archives.gov.il/ArchiveGov_eng">israelischen Staatsarchiv</a> in Jerusalem ist durchaus angenehm; und das im wahrsten Sinne, denn die Klimaanlage gleicht lediglich die sengende Sonne vor dem Fenster aus, ohne gleich für arktische Kälte zu sorgen.<br /></div><br />Hinzu kommt, daß ich endlich echtes Papier in die Hand bekam und nicht stundenlang auf eingescannte Dokumente starren mußte. Als ich einen Angestellten schüchtern fragte, ob ich die Quellen photographieren dürfe, schien er verwirrt über die Frage, und als ich dadurch ermutigt dann auch noch wissen wollte, ob ich gar meinen Laptop mit in den Leseraum nehmen dürfe, hat er mich ausgelacht.<br /><br /><a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgzkLmoHGIXKJTdJWkDhyphenhyphenXQAeHbs1oMdU3dnC7aG2zfzb1e31buZl4b5P-DVE9n2-iY0kKZgphTEI5YMN7xEN5F_QbJO7Q_ixO03NHEN1RHe3x78DCZkeOTh7e4T4kzgm9q2Gan56AdO3k/s1600/Eban.jpg"><img style="float: left; margin: 0pt 10px 10px 0pt; cursor: pointer; width: 320px; height: 171px;" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgzkLmoHGIXKJTdJWkDhyphenhyphenXQAeHbs1oMdU3dnC7aG2zfzb1e31buZl4b5P-DVE9n2-iY0kKZgphTEI5YMN7xEN5F_QbJO7Q_ixO03NHEN1RHe3x78DCZkeOTh7e4T4kzgm9q2Gan56AdO3k/s320/Eban.jpg" alt="" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5476418211431622882" border="0" /></a>Und als ich schon ganz begeistert, das vierzig Jahre alte Protokoll eines Treffens des <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Abba_Eban">ehemaligen israelischen Außenministers</a> mit dem <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Lyndon_Johnson">damaligen US-Präsidenten </a>in der Linken, die Kamera in der Rechten, auf meinem Monitor las, es sei ein freier W-Lan-Internetzugang gefunden worden, fiel mein Blick zu meiner grenzenlosen Verzückung auf folgenden Hinweis an der Wand:<br /><br /><br /><div style="text-align: center;"><a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjTxffWQhhFEmdrRvRTz37Ci33R1EXFvs9pg6q_Wp6jH-WfloM_X4p7VKxnYyvqq9lhfo3c4Ex89oFlx9FEf0Wub1ZfOxzDE9-oY1dZ62CXg8R_oTDFQGPUF1TcaKMRZlLgg_Yq7qHhA0A/s1600/bitte+Ruhe.jpg"><img style="display: block; margin: 0px auto 10px; text-align: center; cursor: pointer; width: 400px; height: 300px;" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjTxffWQhhFEmdrRvRTz37Ci33R1EXFvs9pg6q_Wp6jH-WfloM_X4p7VKxnYyvqq9lhfo3c4Ex89oFlx9FEf0Wub1ZfOxzDE9-oY1dZ62CXg8R_oTDFQGPUF1TcaKMRZlLgg_Yq7qHhA0A/s400/bitte+Ruhe.jpg" alt="" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5476415055391876258" border="0" /></a><span style="font-size:85%;">Angestellter/Forscher/Gast: Bitte bewahren Sie die Stille. Danke.<br /><br /></span><div style="text-align: left;"><a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEizixgatmdxNXEVELmQPgTruWXSANFB4nxwUv_rX2EJb0BWeJjZ7Yz5tygioy_pGdGlc55yN973bmzvS-Ejs5Ieaw3YXJ-Mnte5ZPzUnxzPoUmZ8kQcPXqvApviR0ElBQEMZHPgcZEsFog/s1600/Bunker.jpg"><img style="float: right; margin: 0pt 0pt 10px 10px; cursor: pointer; width: 264px; height: 199px;" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEizixgatmdxNXEVELmQPgTruWXSANFB4nxwUv_rX2EJb0BWeJjZ7Yz5tygioy_pGdGlc55yN973bmzvS-Ejs5Ieaw3YXJ-Mnte5ZPzUnxzPoUmZ8kQcPXqvApviR0ElBQEMZHPgcZEsFog/s320/Bunker.jpg" alt="" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5476433968968568226" border="0" /></a>So macht Arbeiten doch Spaß - dachte ich mir, bis dann plötzlich eine Alarmsirene losheulte und alle freundlich aber bestimmt aufgefordert wurden, sich unverzüglich in den Bunker im Keller zu begeben.<br /><span style="font-size:85%;"><br /></span><div style="text-align: right;"><span style="font-size:85%;"><br />angeleitet wurde die Übung von diesem freundlichen </span><br /></div><div style="text-align: right;"><span style="font-size:85%;">Herrn (markiert) von einem von Israels geschätzt 178 </span><br /></div><div style="text-align: right;"><div style="text-align: right;"><span style="font-size:85%;">Sicherheitsdiensten (wegen der Uniformfarbe tippe ich</span><br /></div><div style="text-align: right;"><span style="font-size:85%;"> mal auf eine Einheit der <a href="http://en.wikipedia.org/wiki/Israeli_Border_Police">Grenzpolizei</a>) </span><br /></div><span style="font-size:85%;"> <br /></span></div></div></div>Diese Woche fand nämlich eine <a href="http://www.n-tv.de/politik/dossier/Israel-uebt-den-Notstand-article315412.html">großangelegte Heimatschutzübung</a> statt. Es ging also für zehn Minuten ab in den Keller. Nun habe ich nach all den Wochen im Archiv doch noch etwas erlebt, bevor ich nach Hause fliege.Johannes K.http://www.blogger.com/profile/06937735663617526556noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8097328184299116981.post-12145106016776915922010-04-25T16:56:00.014+02:002010-05-19T12:44:54.110+02:00Jom Ha-Azma'ut - UnabhängigkeitstagEigentlich sollte ich ja am 19. April zurück nach Israel fliegen, am Jom Ha-Sikaron, dem "Gedenktag an die gefallenen israelischen Soldaten und die Opfer des Terrorismus". Zu spät, um die <a href="http://www.youtube.com/watch?v=QquixHDNuqg&feature=fvw">Sirene</a> mitzuerleben, aber rechtzeitig für den am Abend beginnenden Jom Ha-Azma'ut, den 62. israelischen Unabhängigkeitstag.<br /><br />Leider wollte der blöde Vulkan, daß ich die <a href="http://www.youtube.com/watch?v=teZB_prkC_M&feature=related">Feiern in den Straßen von Tel Aviv</a> verpasse. Als ich nachts um vier das Grundstück zu meiner Wohnung betrat, bekam ich aber zumindest noch einen Eindruck, wie's hier wohl ausgesehen hatte:<br /><br /><a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEh__zr0KxjkrtaKjK53CVJ-9giDCum0T1d3D__Vt6eEiovdVqb9kBbaxZ04KvXSPzX2Rw5yDCjZ70A4qY4t2SZSmEd35uQ9CIiYSjCy4z2ZwlW2JLVdjJWOs0k2pOpKbcy67QgIUwImsRs/s1600/Unabh%C3%A4ngigkeitstag.jpg"><img style="display: block; margin: 0px auto 10px; text-align: center; cursor: pointer; width: 400px; height: 300px;" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEh__zr0KxjkrtaKjK53CVJ-9giDCum0T1d3D__Vt6eEiovdVqb9kBbaxZ04KvXSPzX2Rw5yDCjZ70A4qY4t2SZSmEd35uQ9CIiYSjCy4z2ZwlW2JLVdjJWOs0k2pOpKbcy67QgIUwImsRs/s400/Unabh%C3%A4ngigkeitstag.jpg" alt="" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5464095490919868130" border="0" /></a><br />Und auch jetzt noch wirkt das Straßenbild irgendwie verändert.<br /><br /><a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEikGFiuybJGne2S18q5wPrOa1dh7vF1GCF0xJDkHEFZZJoQ7I8FXTYvV_jt5kwfm6tl2nJ2fthCo9WvJUAL6CWcUyHi-O5wlkKze_PUU0q6mK5BoCliNWHLUPcZe7alsdEDVhE_F6kt3rY/s1600/Flaggen3.jpg"><img style="float: left; margin: 0pt 10px 10px 0pt; cursor: pointer; width: 180px; height: 133px;" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEikGFiuybJGne2S18q5wPrOa1dh7vF1GCF0xJDkHEFZZJoQ7I8FXTYvV_jt5kwfm6tl2nJ2fthCo9WvJUAL6CWcUyHi-O5wlkKze_PUU0q6mK5BoCliNWHLUPcZe7alsdEDVhE_F6kt3rY/s200/Flaggen3.jpg" alt="" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5464097003789366690" border="0" /></a><a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgN32WfyAMpPfNiOI2RVyenxr1GthqfKaZ9YVGzbYAOLIWlyCk2QAi1Qw0t8yP0Ut73x_iKfuyk1NpnG0Vv_MOCyHJ_tixjF0lRUkxrpHCh3JdMtZKqbS9kqSn9pe5z_Z3b5RExB1fE-UY/s1600/Flaggen2.jpg"><img style="float: right; margin: 0pt 0pt 10px 10px; cursor: pointer; width: 188px; height: 135px;" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgN32WfyAMpPfNiOI2RVyenxr1GthqfKaZ9YVGzbYAOLIWlyCk2QAi1Qw0t8yP0Ut73x_iKfuyk1NpnG0Vv_MOCyHJ_tixjF0lRUkxrpHCh3JdMtZKqbS9kqSn9pe5z_Z3b5RExB1fE-UY/s200/Flaggen2.jpg" alt="" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5464097213920944210" border="0" /></a><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br />Gut, Flaggen sind hier eigentlich immer ziemlich gegenwärtig, aber das<br /><br /><a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjra0RqS7xiCu-mfyLBqlN6mG0Mz_tzRIy_750p0nYObsG-1S5Xb7PUllDkDrLvHK64XDjJ35jrOP4rq-rRnNvqQqz0iZguSnfhO1SUS6tcX80oc0tCTg31tbe1hgjFGdMaeDMV8KD0puc/s1600/Flaggen.jpg"><img style="display: block; margin: 0px auto 10px; text-align: center; cursor: pointer; width: 400px; height: 300px;" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjra0RqS7xiCu-mfyLBqlN6mG0Mz_tzRIy_750p0nYObsG-1S5Xb7PUllDkDrLvHK64XDjJ35jrOP4rq-rRnNvqQqz0iZguSnfhO1SUS6tcX80oc0tCTg31tbe1hgjFGdMaeDMV8KD0puc/s400/Flaggen.jpg" alt="" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5464097699238715826" border="0" /></a>ist dann doch ziemlich auffällig.Johannes K.http://www.blogger.com/profile/06937735663617526556noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8097328184299116981.post-44105143629763033132010-04-20T17:27:00.008+02:002010-04-20T18:03:22.473+02:00Zürcher Intermezzo - Teil IIOb meine Reisen nach Israel auf mich abfärben? Der Flughafen Zürich hat darum gebeten, daß heute ausschließlich Gäste mit gültigen Buchungen zum Flughafen kommen. Folglich habe ich brav versucht, telephonisch meinen Flug umzubuchen. Das erwies sich als unmöglich, weil bei der Hotline einfach kein Durchkommen war. Eine kurze Prüfung der Onlinebuchungsmöglichkeiten wies mir für Freitag den ersten buchbaren Flug aus. Damit wollte ich mich schon abfinden, doch bin ich dann doch noch in den Bus gestiegen und zum Flughafen gefahren. Im Gepäck meine Kamera, um das Chaos und die Menschenmassen vor den Schaltern zu dokumentieren.<br /><br />Doch da habe ich wohl die Rechnung ohne die Schweizer Mentalität gemacht. Kein Gedränge, keine Panik, kein Sturm auf die Vertreter der Airlines. Stattdessen stand ich eine knappe halbe Stunde in einer Schlange und bekam dann ohne große Diskussion einen Platz in einem Flieger nach Tel Aviv reserviert. Abflug ist noch heute nacht. Manchmal bringt es also etwas, sich nicht an die Regeln zu halten bzw. den Kontakt von Angesicht zu Angesicht zu suchen. Gut, als waschechter Israeli hätte ich vermutlich an der Schlange vorstürmen und die Dame am Schalter anbrüllen müssen, aber ich kann mich ja nicht von jetzt auf gleich vollkommen Entgermanisieren. Dem würde der Kellner aus der Bar gestern sicher zustimmen, der mich mit "hey Deutscher" ansprach, bevor er nachfragte, welche Größe mein Getränk haben sollte.<br /><br />So verlasse ich also schon sehr bald das Land des lustigen (und gelegentlich kaum verständlichen) Dialekts, des unbezahlbaren öffentlichen Nahverkehrs und der Unmöglichkeit des einen-einzigen-Schritt-Tuns-ohne-irgendwo-eine-Bank-zu-Sehen und auch die<br /><a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgh1Yrr4lDXvo2qhdfEJpaKBgip63OqT-9VWe_nYAhllPjxvjCUIHBUi3fbEIeHKU1vUqYpQ3s7xU45Xm-tR89UxRLXk4L-EjhvUQhFoWZkbKO4b91-Ahz4mWSIz72ljw38bOU13YaNso0/s1600/WG+Z%C3%BCrich.jpg"><img style="display: block; margin: 0px auto 10px; text-align: center; cursor: pointer; width: 400px; height: 300px;" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgh1Yrr4lDXvo2qhdfEJpaKBgip63OqT-9VWe_nYAhllPjxvjCUIHBUi3fbEIeHKU1vUqYpQ3s7xU45Xm-tR89UxRLXk4L-EjhvUQhFoWZkbKO4b91-Ahz4mWSIz72ljw38bOU13YaNso0/s400/WG+Z%C3%BCrich.jpg" alt="" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5462246943151027090" border="0" /></a>pittoreske WG mit dem Charme eines rustikalen Bauernhauses auf dem Land, in der ich die letzten zwei Tage gewohnt habe.<br /><br /><a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiqSrtbJb__vmh299n37ACCSJebZikjMy2oN1gNzDcqG6Td3IHKlx2-zFoiWuPoUNBBuDlJxhiTFun2ftgb36WWh74MMgEMtjrqqx0x3ImarLm9jn8Wxm2rusMm7sMri0RIiGybEu52lSs/s1600/WG+Z%C3%BCrich+Balkon.jpg"><img style="float: right; margin: 0pt 0pt 10px 10px; cursor: pointer; width: 150px; height: 190px;" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiqSrtbJb__vmh299n37ACCSJebZikjMy2oN1gNzDcqG6Td3IHKlx2-zFoiWuPoUNBBuDlJxhiTFun2ftgb36WWh74MMgEMtjrqqx0x3ImarLm9jn8Wxm2rusMm7sMri0RIiGybEu52lSs/s200/WG+Z%C3%BCrich+Balkon.jpg" alt="" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5462248984117656114" border="0" /></a><a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEg91Dcz2jgcU62itHFs6RL05bcHI2xUEuAsnkWwG2c-ZL5DLdV9kCfNRWuc_dY1vb26zQYgAgo7PxNn4cRTkhJ-ncAmMKEt2DmPwIJBoAkTY1EZnWjsvLwcrfBQYdus82IfFwzXCjaDeJI/s1600/WG+Z%C3%BCrich2.jpg"><img style="float: left; margin: 0pt 10px 10px 0pt; cursor: pointer; width: 150px; height: 200px;" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEg91Dcz2jgcU62itHFs6RL05bcHI2xUEuAsnkWwG2c-ZL5DLdV9kCfNRWuc_dY1vb26zQYgAgo7PxNn4cRTkhJ-ncAmMKEt2DmPwIJBoAkTY1EZnWjsvLwcrfBQYdus82IfFwzXCjaDeJI/s200/WG+Z%C3%BCrich2.jpg" alt="" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5462249623629770706" border="0" /></a>Ein Teil dieses Charmes war der Stille geschuldet,<br />die ungestörtes Arbeiten auf dem Balkon ermöglichte. Seit heute früh merkt man jedoch wieder, daß das Haus quasi direkt neben dem Flughafen steht. Und schon fühle ich mich an den Kühlschrank in Kirjat Ono erinnert...<br /><a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiXJ0cg_6z-q0dP03bYCgEwg3nN3oLoTikxslg11Lb75uCKDkfVc2cX-mYMXddSd1fgbdDtk3_-f4gNfkeeHMQJ1HJ0FdOTJ57l7GmN75zY6v_RPqu-hJTzpbPSAm88f-u1ZGzUtjxrsRk/s1600/WG+Z%C3%BCrich+Balkon.jpg"><br /></a>Johannes K.http://www.blogger.com/profile/06937735663617526556noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8097328184299116981.post-83244449121060766972010-04-19T19:55:00.005+02:002010-04-20T00:50:56.133+02:00Zürcher Intermezzo (unfreiwillig)<meta equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8"><meta name="ProgId" content="Word.Document"><meta name="Generator" content="Microsoft Word 11"><meta name="Originator" content="Microsoft Word 11"><link style="font-family: arial;" rel="File-List" href="file:///C:%5CUsers%5CJohannes%5CAppData%5CLocal%5CTemp%5Cmsohtml1%5C01%5Cclip_filelist.xml"><!--[if gte mso 9]><xml> <w:worddocument> <w:view>Normal</w:View> <w:zoom>0</w:Zoom> <w:hyphenationzone>21</w:HyphenationZone> <w:punctuationkerning/> <w:validateagainstschemas/> <w:saveifxmlinvalid>false</w:SaveIfXMLInvalid> <w:ignoremixedcontent>false</w:IgnoreMixedContent> <w:alwaysshowplaceholdertext>false</w:AlwaysShowPlaceholderText> <w:compatibility> <w:breakwrappedtables/> <w:snaptogridincell/> <w:wraptextwithpunct/> <w:useasianbreakrules/> <w:dontgrowautofit/> </w:Compatibility> <w:browserlevel>MicrosoftInternetExplorer4</w:BrowserLevel> </w:WordDocument> </xml><![endif]--><!--[if gte mso 9]><xml> <w:latentstyles deflockedstate="false" latentstylecount="156"> </w:LatentStyles> </xml><![endif]--><style> <!-- /* Style Definitions */ p.MsoNormal, li.MsoNormal, div.MsoNormal {mso-style-parent:""; margin:0cm; margin-bottom:.0001pt; mso-pagination:widow-orphan; font-size:12.0pt; font-family:"Times New Roman"; mso-fareast-font-family:"Times New Roman"; mso-bidi-language:AR-SA;} @page Section1 {size:595.3pt 841.9pt; margin:70.85pt 70.85pt 2.0cm 70.85pt; mso-header-margin:35.4pt; mso-footer-margin:35.4pt; mso-paper-source:0;} div.Section1 {page:Section1;} --> </style><!--[if gte mso 10]> <style> /* Style Definitions */ table.MsoNormalTable {mso-style-name:"Normale Tabelle"; mso-tstyle-rowband-size:0; mso-tstyle-colband-size:0; mso-style-noshow:yes; mso-style-parent:""; mso-padding-alt:0cm 5.4pt 0cm 5.4pt; mso-para-margin:0cm; mso-para-margin-bottom:.0001pt; mso-pagination:widow-orphan; font-size:10.0pt; font-family:"Times New Roman"; mso-ansi-language:#0400; mso-fareast-language:#0400; mso-bidi-language:#0400;} </style> <![endif]--> <p class="MsoNormal" style="font-family:arial;"><span style="font-size:85%;">Nachdem ich heute mein Hotelzimmer am Flughafen Zürich räumen mußte, wurde mir glücklicher- und netterweise in der WG einer Schweizer Bekannten in Rümlang bei Zürich Zuflucht gewährt. Ich bin froh, daß mir damit das Schicksal vieler anderer erspart blieb, die auf irgendwelchen Flughäfen festsitzen und zwischen ihren Koffern liegend darauf hoffen, daß der Eyfja… Eyjafjallflayla… <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Eyjafjallaj%C3%B6kull">Eyjafjallakölulöluuulklulukjölldingsberg</a> mal endlich Ruhe gibt. Aber auch ohne Hotelkosten ist dieses Land teuer genug, und so bleibt die legendäre Schokolade pekuniär unerreichbar in der Auslage glitzernder Edelschokolaterien (mag sein, daß so ein Wort eigentlich gar nicht existiert. Dann hab ich’s eben jetzt erfunden).</span></p><p class="MsoNormal" style="font-family:arial;"><span style="font-size:85%;">
<br /></span></p> <p class="MsoNormal" style="font-family:arial;"><span style="font-size:85%;"><o:p> </o:p></span></p> <p class="MsoNormal" style="font-family:arial;"><span style="font-size:85%;">Trotz gesicherter Wohnsituation macht es keinen Spaß, alle acht Stunden über eine weitere Verlängerung der Sperrung des Schweizer Luftraums informiert zu werden. Eine Planung, wie ich nun letztendlich nach Israel kommen soll, ist so kaum möglich, da ich beständig hoffe, daß die Flieger bald von Zürich aus wieder starten werden. Sollte sich bis morgen früh nichts geändert haben, werde ich aber wohl in Erwägung ziehen müssen, mit dem Zug nach Österreich oder Süddeutschland zu fahren, um dann mit einer anderen Gesellschaft durch die Wolke des grauenhaften vulkanischen Todes zu fliegen – bis ich mich dann endlich in der Sicherheit der Reichweite <a href="http://www.haaretz.com/hasen/spages/1162658.html">syrischer Scud-Raketen in Händen libanesischer Vollbartträger</a> wissen darf. Immerhin erstattet mir die Swiss das Geld für das Flugticket zurück. Eine feine Geste, die mich die Verspätungen meiner letzten beiden Swiss-Flüge nach Zürich und Hannover vor knapp zwei Wochen großzügig vergessen läßt.
<br /></span></p><p class="MsoNormal" style="font-family:arial;"><span style="font-size:85%;">
<br /></span></p><p class="MsoNormal" style="font-family:arial;"><span style="font-size:85%;">... to be continued ... glaube ich</span></p><p style="font-family: arial;" class="MsoNormal"></p>Johannes K.http://www.blogger.com/profile/06937735663617526556noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8097328184299116981.post-50202320466597814452010-04-05T11:23:00.018+02:002010-04-05T19:49:21.725+02:00Bebilderter Pessachgruß aus Kirjat OnoAls vor knapp 3500 Jahren die Hebräer aus Ägypten auszogen, waren sie ziemlich in Eile. Deswegen hatten sie beim Brotbacken keine Zeit mehr, den Teig gehen zu lassen. Dummerweise fand dieses kleine kulinarische Detail irgendein Chronist so bemerkenswert, daß es Eingang in die Bibel fand. Und deswegen lebe ich armer Goi in Israel seit einer Woche ein tristes, brotloses Leben. Denn es ist <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Pessach">Pessach</a>, und an religiösen Feiertagen verurteilen diejenigen, die das mit den Geschichten von vor tausenden von Jahren ein bißchen zu ernst nehmen, den Rest der Bevölkerung mit freundlicher Unterstützung des säkularen Staates, arme Touristen in rein jüdischen Wohnvierteln eingeschlossen, zur Kollaboration bei ihren merkwürdigen Bräuchen, die irgendwie fast immer nur daraus bestehen, auf etwas zu verzichten, das Spaß macht oder lecker ist (Purim bildet da wohl eine Ausnahme). Aber im Moment ist ja ohnehin Hochsaison für die <a href="http://www.tagesschau.de/ausland/osternjerusalem100.html">Bekloppten der verschiedensten Denominationen</a>.<br /><br />Iß doch <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Matze">Matze</a> (nicht Herrn Wittschieben!) zum Frühstück, mit Nuß-Nougat, riet mir meine Mutter.<br /><a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiLmthYH297PvlDLBueRQK500xe7HOi3LXUAfjW0fG6XCAq8XQ4jau5afBs58rrT1Rr8b__wADdqe-ZEeex4H8ZUZBNsxSTfCJXG8p8ZqWjFe7vK3vdkA7gssnIFAb8FSdRLR4p431ble4/s1600/Mazze.jpg"><img style="display: block; margin: 0px auto 10px; text-align: center; cursor: pointer; width: 400px; height: 300px;" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiLmthYH297PvlDLBueRQK500xe7HOi3LXUAfjW0fG6XCAq8XQ4jau5afBs58rrT1Rr8b__wADdqe-ZEeex4H8ZUZBNsxSTfCJXG8p8ZqWjFe7vK3vdkA7gssnIFAb8FSdRLR4p431ble4/s400/Mazze.jpg" alt="" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5456583364815114082" border="0" /></a>Denn trockenes Knäckebrot ohne Geschmack kannten die Juden schon, bevor der erste Ur-Schwede herausfand, daß man scharfe Gegenstände nicht nur wunderbar in andere Menschen reinstecken, sondern auch dazu verwenden kann, sich den Urwald aus dem Gesicht zu schneiden. Gesagt, getan (also das Mazze-Essen, nicht das Zotteln-Abschneiden), aber da könnte man sich auch ein dünnes Holzbrett mit Nuß-Nougat bestreichen. Der Beitrag des Mazze-Brots zum Gesamtgeschmack ist etwa vergleichbar, nur funktioniert die Verdauung da besser als bei Zellulose.<br /><br />Muß ich also auf alternative Nahrungsmittel ausweichen. Ha! Von wegen! Es wäre kein jüdischer Feiertag, wenn man seinen Unannehmlichkeiten so leicht entgehen könnte. Denn um alles richtig zu machen – man weiß ja nie, was der verrückte Alte da oben so im Sinn hat – verzichtet man vorsichtshalber gleich auf alle Nahrungsmittel, die irgendwie „gehen“ könnten (also Teigwaren, aber auch Reis! und sogar Hülsenfrüchte), und zwingt auch alle anderen zum Verzicht. Im Supermarkt sieht das dann so aus.<br /><br /><a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgSuCYyqgvdjiPutdaV0Sq7ZWVL1Zs9eVJqKp91_7kwBE2KPH7R5Y_1s_hBLjn3Z98Wx2UKNNy3tO4mzey5FTBjMdShwwkJj7GfMn_GN_k3jMHvh-DOnjPYKr187onmJDOfv9NA9yojHtw/s1600/Supermarkt+an+Pessach.jpg"><img style="float: left; margin: 0pt 10px 10px 0pt; cursor: pointer; width: 184px; height: 149px;" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgSuCYyqgvdjiPutdaV0Sq7ZWVL1Zs9eVJqKp91_7kwBE2KPH7R5Y_1s_hBLjn3Z98Wx2UKNNy3tO4mzey5FTBjMdShwwkJj7GfMn_GN_k3jMHvh-DOnjPYKr187onmJDOfv9NA9yojHtw/s200/Supermarkt+an+Pessach.jpg" alt="" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5456583754384867346" border="0" /></a><a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiHGORyo1fEH6Ge2Y-eZDoNGrmKQ3jX78g8r1n9qgT3ZwK-j72_3FEYDOyWhjTRFSaNucm9KQR8q4SB2aglE64JTf99ToirFgX_N8-4LvT1QKk4g_EuwZ3reNEKfMwOAAl2G6S7TOnvwYs/s1600/Supermarkt+an+Pessach2.jpg"><img style="float: right; margin: 0pt 0pt 10px 10px; cursor: pointer; width: 184px; height: 148px;" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiHGORyo1fEH6Ge2Y-eZDoNGrmKQ3jX78g8r1n9qgT3ZwK-j72_3FEYDOyWhjTRFSaNucm9KQR8q4SB2aglE64JTf99ToirFgX_N8-4LvT1QKk4g_EuwZ3reNEKfMwOAAl2G6S7TOnvwYs/s200/Supermarkt+an+Pessach2.jpg" alt="" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5456583937392009282" border="0" /></a><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br />Um mich von diesem Schock zu erholen, suchte ich bei einem Spaziergang nach den schönen Seiten meiner Nachbarschaft – und fand auch einige.<br /><a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjccP5IDHV7K_DdGn6hP8p9ruEAq4e47sFBWwsefYuWUHyaNmjnOKcvT911P0Yq-0MOiPM2n8sCw7Os8zHV6AATCtJ7zD6dKzypgXlV1mxKuW2WzUr4o5CKgi2Nv1LwcHk4tRXpXsZqJGc/s1600/Bouganvilla2.jpg"><img style="float: right; margin: 0pt 0pt 10px 10px; cursor: pointer; width: 180px; height: 132px;" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjccP5IDHV7K_DdGn6hP8p9ruEAq4e47sFBWwsefYuWUHyaNmjnOKcvT911P0Yq-0MOiPM2n8sCw7Os8zHV6AATCtJ7zD6dKzypgXlV1mxKuW2WzUr4o5CKgi2Nv1LwcHk4tRXpXsZqJGc/s320/Bouganvilla2.jpg" alt="" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5456584974493684370" border="0" /></a><a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgP7P1ukMgaCE7nrDKwULwdfLTE_He7r0A66iHwxWDV-Kv3QcKfVtCDdYI3CKbsfp7KiaWmPzDXbcBskO1cuRS_ah-Er51HyqwkJQtsxm6ONdd1sJxoIP2OrVRyKGD91YNZdJu6OM-YKWo/s1600/Bouganvilla.jpg"><img style="float: left; margin: 0pt 10px 10px 0pt; cursor: pointer; width: 180px; height: 132px;" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgP7P1ukMgaCE7nrDKwULwdfLTE_He7r0A66iHwxWDV-Kv3QcKfVtCDdYI3CKbsfp7KiaWmPzDXbcBskO1cuRS_ah-Er51HyqwkJQtsxm6ONdd1sJxoIP2OrVRyKGD91YNZdJu6OM-YKWo/s320/Bouganvilla.jpg" alt="" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5456584767930590130" border="0" /></a><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br />Neben den hier überall blühenden, leuchtend bunten Bouganvillae stieß ich auch auf einen netten Park. Gan Ha-Giborim heißt er, Heldengarten.<br /><br /><a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhYzfqzlKDFqFIfC7H0VpLhyphenhyphen-xjAnFN0aqT2Jhfn09r_Y6WgdsVvhk0DFh7EbV4xqgnOJLTeWwBzA-NFgRffRDkNfmTkxSDD5tJW6ES8F1vYQ5QHvQ567a0RqaX-WzfJWwsc53EsZ3FQ80/s1600/Heldengarten2.jpg"><img style="float: left; margin: 0pt 10px 10px 0pt; cursor: pointer; width: 195px; height: 147px;" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhYzfqzlKDFqFIfC7H0VpLhyphenhyphen-xjAnFN0aqT2Jhfn09r_Y6WgdsVvhk0DFh7EbV4xqgnOJLTeWwBzA-NFgRffRDkNfmTkxSDD5tJW6ES8F1vYQ5QHvQ567a0RqaX-WzfJWwsc53EsZ3FQ80/s320/Heldengarten2.jpg" alt="" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5456585726051903026" border="0" /></a><a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhbuXShdyPhQWn6b1kD7mZxK1ox-mtgouYGB8AZQly6WcWvmWc_oXMwoERds4ECKXw-tz42tZK0cWoTncH5nipHaUqPwwKAD1aWgshi9TyiGEkIRjEIqHw8Htk2OLUZmjAHO8sgjtKMxGU/s1600/Gefallene.jpg"><img style="float: right; margin: 0pt 0pt 10px 10px; cursor: pointer; width: 176px; height: 236px;" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhbuXShdyPhQWn6b1kD7mZxK1ox-mtgouYGB8AZQly6WcWvmWc_oXMwoERds4ECKXw-tz42tZK0cWoTncH5nipHaUqPwwKAD1aWgshi9TyiGEkIRjEIqHw8Htk2OLUZmjAHO8sgjtKMxGU/s320/Gefallene.jpg" alt="" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5456585861796877250" border="0" /></a><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br />Solche Kriegerdenkmale gibt es ja auch in Deutschland, aber die Panzer im Sonnenuntergang fand ich dann doch etwas martialisch.<br /><br /><a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgumFTQlD4q3DIDMa8APGyd27zKUIIkh21J6Sq_CkRTxkXzf0XOECFidYqxLBK0yBfQzxM4aaYtVi64EzMy_qu9KoRWBqRDrcpiJXxCyjOp-w5bNOPIO5WOBpOB3YtV-fxQVhHXECrwP3I/s1600/Panzer+im+Sonnenuntergang.jpg"><img style="display: block; margin: 0px auto 10px; text-align: center; cursor: pointer; width: 400px; height: 300px;" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgumFTQlD4q3DIDMa8APGyd27zKUIIkh21J6Sq_CkRTxkXzf0XOECFidYqxLBK0yBfQzxM4aaYtVi64EzMy_qu9KoRWBqRDrcpiJXxCyjOp-w5bNOPIO5WOBpOB3YtV-fxQVhHXECrwP3I/s400/Panzer+im+Sonnenuntergang.jpg" alt="" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5456586385009908418" border="0" /></a>Bei genauerem Hinsehen findet sich dann jedoch die Friedensbotschaft des Parks. Hier wird der Gefallenen der Kriege gedacht in der Hoffnung, daß es keine Kriege mehr geben wird.<br /><br /><a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgUFx213E_fzH07vmgsiY926u08wfZqCwdwy5_oeyj8wegF3M5zAFaSAjBVVvp7D63ADj2ztzjyS9gQ6uX35n_S3hCGLwAOeiAQ6WC19TF0HyrdDj-KeUWx3ltAnyvEYsMmHobvrImv_LQ/s1600/Friedenspfeiler.jpg"><img style="display: block; margin: 0px auto 10px; text-align: center; cursor: pointer; width: 300px; height: 400px;" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgUFx213E_fzH07vmgsiY926u08wfZqCwdwy5_oeyj8wegF3M5zAFaSAjBVVvp7D63ADj2ztzjyS9gQ6uX35n_S3hCGLwAOeiAQ6WC19TF0HyrdDj-KeUWx3ltAnyvEYsMmHobvrImv_LQ/s400/Friedenspfeiler.jpg" alt="" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5456587062315476290" border="0" /></a><br />Alles in allem ist mein Viertel hier eigentlich ganz schön.<br /><br /><a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgJ5qyh0DwN0WfF2NNK7KLCI2q65WorXranc_xO3d1Uu4qwJX5iUfoSIKQ7vwxYxviktiDGLN24AcTBwztUR8QFrs6FFFl-H7LQDn_ZFHN88YaeusCrANwCkaulceNKMAsz3RYGqOMqIHU/s1600/Gegenlicht+manipuliert.jpg"><img style="display: block; margin: 0px auto 10px; text-align: center; cursor: pointer; width: 300px; height: 400px;" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgJ5qyh0DwN0WfF2NNK7KLCI2q65WorXranc_xO3d1Uu4qwJX5iUfoSIKQ7vwxYxviktiDGLN24AcTBwztUR8QFrs6FFFl-H7LQDn_ZFHN88YaeusCrANwCkaulceNKMAsz3RYGqOMqIHU/s400/Gegenlicht+manipuliert.jpg" alt="" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5456587418613475522" border="0" /></a>Johannes K.http://www.blogger.com/profile/06937735663617526556noreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-8097328184299116981.post-20137180947118314042010-03-20T23:44:00.011+01:002010-03-23T17:26:42.523+01:00Ein paar Gedanken aus Kirjat Ono<a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhmQsYDs1jEg5-pe0Ph2SwocTuuT1lwp97pGhK0VpyHjjnlqsyKvb43Jb0VmWtZTsFpMgNScXhMx611UlTVY5-2JGX5hWIQ00KnxXL7o2_F9tyWHnZYkfCqcaWJrJ5enZDCjtPFLZKW6Do/s1600-h/Wohnung+Kirjat+Ono.jpg"><img style="float: left; margin: 0pt 10px 10px 0pt; cursor: pointer; width: 198px; height: 147px;" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhmQsYDs1jEg5-pe0Ph2SwocTuuT1lwp97pGhK0VpyHjjnlqsyKvb43Jb0VmWtZTsFpMgNScXhMx611UlTVY5-2JGX5hWIQ00KnxXL7o2_F9tyWHnZYkfCqcaWJrJ5enZDCjtPFLZKW6Do/s320/Wohnung+Kirjat+Ono.jpg" alt="" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5450853562223453634" border="0" /></a>Ich habe mich mittlerweile einigermaßen eingelebt, hier in meiner kleinen Wohnung in Kirjat Ono. Da sich meine 36 Quadratmeter allerdings im Keller befinden, muß ich mich zumeist mit dem ausgesprochen ungemütlichen, kalten Licht nackter Energiesparlampen abfinden. Außerdem ist es ganz schön kalt. Während draußen also die Sonne scheint und ich am Wochenende im Garten in<a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi-93-PKHNkl3qFINX1z8C8h15G5qkwy-yt_9rud-0mIVWpMsmWUlRyQUbJI5hECWq4fl1GRBGlzjb09T9VQkKEO32g4jAE78ooD6YVizYYVkkDRIBFASLX2JD0vQk_lzOJaDSzxYzkG9U/s1600-h/Wohnung+Kirjat+Ono2.jpg"><img style="float: left; margin: 0pt 10px 10px 0pt; cursor: pointer; width: 200px; height: 150px;" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi-93-PKHNkl3qFINX1z8C8h15G5qkwy-yt_9rud-0mIVWpMsmWUlRyQUbJI5hECWq4fl1GRBGlzjb09T9VQkKEO32g4jAE78ooD6YVizYYVkkDRIBFASLX2JD0vQk_lzOJaDSzxYzkG9U/s200/Wohnung+Kirjat+Ono2.jpg" alt="" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5450854414387816178" border="0" /></a> der Sonne brate, sitze ich unter der Woche entweder in einem unterkühlten Archiv oder in meiner unterkühlten Wohnung. Somit ergaben sich für die ersten Tage als wichtigste Punkte auf dem Einkaufszettel: Pulli, Lampenschirme, Topfpflanzen.
<br />
<br />Schön wäre es auch, wenn ich den gewaltigen Kühlschrank, den man hier auf dem Bild sieht, irgendwie dazu bringen könnte, nicht so einen Lärm zu machen. So muß ich immer warten, bis der Kompressor kurz Pause macht, um dann ganz schnell einzuschlafen, bevor er wieder anspringt.
<br />
<br /><a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgi4_qvfwNBcZOyQPu4SiPiCde6FKGiUwR4FEF4VjwuiiJBMTnFYVu8fXNTclw3GfJuzapykUXjYHUWj4A2OSGCAW9zfBK2ONTu9PjJF0ihEOcaYlmZKRWWZpAsiYgG7GsI5sdR8T3xXyk/s1600-h/Wohnung+Kirjat+Ono2.jpg">
<br /></a>Zuerst aber erst einmal ab ins Einkaufszentrum, und siehe da: Nichts. Kein Blumengeschäft und auch kein Einrichtungsgeschäft. Vergebens suchte ich nach einem Laden mit dem üblichen Nippes, um die Wohnung etwas zu verschönern. Kein israelisches Nanu Nana weit und breit. Außerdem mußte ich feststellen, daß israelische Männer offensichtlich keine Kleidung benötigen. Das zumindest muß man aus den Geschäften im hiesigen Einkaufszentrum schließen, die beinahe ausschließlich Klamotten für Frauen verkaufen. Doch auch dieses Angebot scheint nicht empfehlenswert zu sein, denn modisch ist Israel im Winter keine Reise wert. Eine Mischung aus alten Schlabberpullis und Leggins oder zu engen oder auf irgendeine Art nicht sitzenden Jeans begegnen mir hier überall. Noch nie habe ich so viele furchtbare Hosen gesehen wie im winterlichen Israel. Vielleicht ist das ja der Grund, warum vor knapp zwei Wochen bei der <a href="http://www.haaretz.com/hasen/spages/1155888.html">Eröffnung der ersten H&M-Filiale in Tel Aviv</a> beinahe eine <a href="http://www.youtube.com/watch?v=nlqLx0yg300">israelische Mode-Intifada</a> ausgebrochen wäre.
<br />
<br />Auf die mangelnde Auswahl an Männerpullovern im Einkaufszentrum angesprochen, antwortete mir mein Vermieter, er kenne sich mit so etwas nicht aus, seine Frau kaufe ihm seine Kleidung. Danach habe ich meine Fragen nach Zimmerpflanzen, Lampenschirmen und Kerzen runtergeschluckt <meta equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8"><meta name="ProgId" content="Word.Document"><meta name="Generator" content="Microsoft Word 11"><meta name="Originator" content="Microsoft Word 11"><link rel="File-List" href="file:///C:%5CUsers%5CJohannes%5CAppData%5CLocal%5CTemp%5Cmsohtml1%5C01%5Cclip_filelist.xml"><!--[if gte mso 9]><xml> <w:worddocument> <w:view>Normal</w:View> <w:zoom>0</w:Zoom> <w:hyphenationzone>21</w:HyphenationZone> <w:punctuationkerning/> <w:validateagainstschemas/> <w:saveifxmlinvalid>false</w:SaveIfXMLInvalid> <w:ignoremixedcontent>false</w:IgnoreMixedContent> <w:alwaysshowplaceholdertext>false</w:AlwaysShowPlaceholderText> <w:compatibility> <w:breakwrappedtables/> <w:snaptogridincell/> <w:wraptextwithpunct/> <w:useasianbreakrules/> <w:dontgrowautofit/> </w:Compatibility> <w:browserlevel>MicrosoftInternetExplorer4</w:BrowserLevel> </w:WordDocument> </xml><![endif]--><!--[if gte mso 9]><xml> <w:latentstyles deflockedstate="false" latentstylecount="156"> </w:LatentStyles> </xml><![endif]--><style> <!-- /* Style Definitions */ p.MsoNormal, li.MsoNormal, div.MsoNormal {mso-style-parent:""; margin:0cm; margin-bottom:.0001pt; mso-pagination:widow-orphan; font-size:12.0pt; font-family:"Times New Roman"; mso-fareast-font-family:"Times New Roman"; mso-bidi-language:AR-SA;} @page Section1 {size:612.0pt 792.0pt; margin:70.85pt 70.85pt 2.0cm 70.85pt; mso-header-margin:36.0pt; mso-footer-margin:36.0pt; mso-paper-source:0;} div.Section1 {page:Section1;} --> </style><!--[if gte mso 10]> <style> /* Style Definitions */ table.MsoNormalTable {mso-style-name:"Normale Tabelle"; mso-tstyle-rowband-size:0; mso-tstyle-colband-size:0; mso-style-noshow:yes; mso-style-parent:""; mso-padding-alt:0cm 5.4pt 0cm 5.4pt; mso-para-margin:0cm; mso-para-margin-bottom:.0001pt; mso-pagination:widow-orphan; font-size:10.0pt; font-family:"Times New Roman"; mso-ansi-language:#0400; mso-fareast-language:#0400; mso-bidi-language:#0400;} </style> <![endif]--><span style=";font-family:";font-size:12pt;" >–</span> ich hatte plötzlich die Befürchtung, falsche Vermutungen zu wecken.
<br />Einige weitere israelische Eigenheiten sind mir in den letzten Tagen und Wochen aufgefallen, die mir erwähnenswert scheinen:
<br />
<br /><span style="font-weight: bold;">Pssst, das ist eine Bibliothek</span>
<br />
<br />Ich sitze jeden Tag sieben bis acht Stunden im israelischen Militärarchiv. Um auf das Gelände zu kommen, muß ich in eine Überwachungskamera gucken und meinen Namen in eine Gegensprechanlage sagen. Dann werde ich am Empfang nach einer Waffe und oder Kamera gefragt. Beides müßte ich abgeben, bevor ich den Lesesaal betreten darf. Jetzt hat der geneigte Leser bestimmt ein Bild vor Augen: ein großer Raum mit Bücherregalen an den Wänden, Tische mit kleinen Leselampen, an denen Leute sitzen und angestrengt in alten Akten blättern, das leise Kratzen von Bleistiften auf Papier. Von wegen! Aus dem Nebenraum dringt lautes Singen durch die Wand, eine Gruppe Soldatinnen schäkert lachend mit dem Sicherheitspersonal und im Lesesaal brüllen mehrere Leute gleichzeitig in ihre Handys. Als ich neulich telephonieren mußte, habe ich mein ausgeschaltetes Handy aus dem Spind geholt und dann zum Reden das Gebäude verlassen. Das war für den Sicherheitsmann am Empfang vermutlich genauso unverständlich wie die Tatsache, daß ich ihm jeden Tag einen guten Morgen wünsche und mich mit „auf Wiedersehen“ verabschiede. Und das auch noch, nachdem er mich einmal, als ich wiederholt auf seine Frage zu leise und wohl in zu undeutlichem Hebräisch geantwortet hatte, durch die Gegensprechanlage so angeschrieen hat, daß ich kurz aber intensiv darüber nachgedacht hatte, ob ich heute statt zu arbeiten nicht doch lieber weinend weglaufen und mich irgendwo verstecken sollte.
<br />
<br /><span style="font-weight: bold;">Darf’s ein bißchen mehr sein?</span>
<br />
<br />Brot in Packen von 500 Gramm? Nix da. Drei oder vier tiefgefrorene Hähnchenschnitzel in einer Packung. Von wegen. Israelische Supermärkte richten sich ganz offensichtlich an Großfamilien als wichtigste Zielgruppe. Als jemand, der nur für sich allein einkauft, stehe ich immer wieder verzweifelt vor den Regalen und suche nach kleinen Portionen. Ich frage mich, wie das die Studenten hier machen. Ob die alle in Wohnheimen oder WGs wohnen? Und kann mir jemand sagen, wie ich jemals die 32 Rollen Klopapier aufbrauchen soll?
<br /><a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi9JVVIh_JaIOd_NqQ3MvnezlujQmVLjYyahjTzw17jc9q83WZADImGd1LP2K3c33AMEfx_EXRRYXwYqq901ZLd-arhi1HkLawY6-KtJfcw-_b8o4g2VafKqJNRi9wgi6PnduAVZo9JPuY/s1600-h/Toilettenpapier.jpg"><img style="display: block; margin: 0px auto 10px; text-align: center; cursor: pointer; width: 400px; height: 300px;" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi9JVVIh_JaIOd_NqQ3MvnezlujQmVLjYyahjTzw17jc9q83WZADImGd1LP2K3c33AMEfx_EXRRYXwYqq901ZLd-arhi1HkLawY6-KtJfcw-_b8o4g2VafKqJNRi9wgi6PnduAVZo9JPuY/s400/Toilettenpapier.jpg" alt="" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5450861049792487826" border="0" /></a>
<br />Aber nicht nur die Produkte gibt es in großen Mengen – auch die Mitarbeiter. Im Supermarkt des Einkaufszentrums sind fast immer mindestens fünf Kassen besetzt, selbst wenn kaum Kunden im Laden sind. Doch diese für jeden Deutschen eigentlich wunderbar erfrischende Tatsache wird dadurch getrübt, daß die Damen an der Kasse mit einer derart quälenden Langsamkeit arbeiten, daß ich mich jedes Mal wieder ärgere, bereits des Hörbuch ausgeschaltet zu haben, als meine erste Milchpackung eingepiepst wurde. Bis zum Joghurt hätte ich Moby Dick bestimmt noch geschafft. Jede Aldikassiererin ist schneller als fünf dieser dicken Russinnen zusammen.
<br />
<br />Ob das der Grund ist, warum manche Leute einfach in der Mitte ihres Einkaufs schon mal ihren Wagen in die Schlange stellen, um ihn dann nach und nach in aller Seelenruhe zu füllen. Gut, auf mich wirkt das eher wie ein dreister Versuch, sich vorzudrängeln…
<br />
<br /><span style="font-weight: bold;">Winter – arktische Kälte</span>
<br />
<br />Ich hab letztlich doch noch einen Pullover gefunden – aus Fleece. Hätte nicht gedacht, daß man so etwas in Israel überhaupt braucht, aber da hatte ich mal wieder die Leistungsfähigkeit israelischer Klimaanlagen unterschätzt. Währenddessen ist draußen vor dem Fenster nach meinem Empfinden längst Sommer. Vorgestern jedoch hat es noch einmal geregnet. Es war auch ziemlich windig, so daß die 20 Grad sich etwas kühler angefühlt haben. Trotzdem fand ich die Daunenjacken, die mir auf der Straße begegnet sind dann doch etwas übertrieben.Johannes K.http://www.blogger.com/profile/06937735663617526556noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8097328184299116981.post-43190523941432926462010-03-09T21:15:00.015+01:002010-06-18T12:18:08.879+02:00Der ewige Aggressor – Ein Rückblick auf den Sinaikrieg 1956<span style="font-size:100%;"><span style="font-weight: bold>Vom Tag seiner Gründung bis zum ersten Friedensvertrag mit einem arabischen Staat hat Israel fünf Kriege geführt. Diejenigen, die selbst den Jom Kippur-Krieg von 1973 auf eine israelische Aggression zurückführen oder den Sechs Tage-Krieg als imperialistischen Angriffskrieg betrachten, sind für Argumente kaum zugänglich. Wer jedoch zumindest noch Zweifel hat, kann aus einem Rückblick auf den oberflächlich betrachtet aggressivsten Krieg Israels, die Sinaikampagne 1956, viel über die militärischen Zusammenhänge im Nahen Osten lernen.</span><o:p></o:p></span></p> <p class="MsoNormal"><span style="font-size:130%;">
<br /><!--[endif]--><o:p></o:p></span></p> <p class="MsoNormal"><span style=font-size:100%;">Am 29. Oktober 1956 sprang ein Bataillon von Ariel Scharons Fallschirmjäger-Brigade über dem östlichen Zugang zum Mitla-Paß auf dem Sinai ab und eröffnete damit die „Operation Kadesch“ gegen Ägypten. Zuvor hatte Israel Truppen an der Grenze nach Jordanien zusammengezogen – ein Ablenkungsmanöver, das den Eindruck erwecken wollte, Israel plane eine großangelegte Vergeltungsaktion gegen aus Jordanien operierende Terroristen. Tatsächlich waren die Ägypter verwirrt und wußten die Aktion der israelischen Streitkräfte auch am nächsten Tag noch nicht einzuschätzen. Selbst als klar wurde, daß Ägypten das Ziel war, hielt man die Aktion zunächst für einen begrenzten Schlag gegen die Fedajin (vornehm für Terroristen), was der israelische Angriff auf Gaza, die Hochburg der ägyptischen Terroristen, zu bestätigen schien. Tatsächlich kämpfte sich jedoch Scharons Brigade bereits zu seinem Bataillon in die Mitte der Halbinsel vor, flankiert im Norden und Süden von weiteren Verbänden. Ein hinterhältiger Überfall also, noch dazu im Einvernehmen mit Großbritannien und Frankreich, die kurz darauf ebenfalls in das Geschehen eingriffen?</span></p><p class="MsoNormal"><span style="font-size:100%;">
<br /></span><span style=font-size:100%;"><o:p></o:p></span></p> <p class="MsoNormal"><span style=font-size:100%;"><span style="font-weight: bold;">Diplomatischer Krieg gegen Israel</span></span></p><p class="MsoNormal"><span style="font-size:100%;">
<br /></span><span style=font-size:100%;"><o:p></o:p></span></p> <p class="MsoNormal"><span style=font-size:100%;">Zu diesem Schluß mag kommen, wer die Vorgeschichte des Angriffs nicht kennt. Diese beginnt mit dem Abschluß des Waffenstillstands 1949 zwischen Israel und seinen arabischen Nachbarn. Nach der Präambel dieses Vertrags sollte der Waffenstillstand zu einem dauerhaften Frieden führen. Israel war bereit dazu und schickte eine voll autorisierte Delegation zur <a href="http://www.pij.org/details.php?id=1160">Konferenz von Lausanne</a>, die neben Freundschaftsgarantien und Grenzmodifikationen auch die Zahlung von Entschädigungen und die Aufnahme von bis zu 100.000 palästinensischen Flüchtlingen anbot. Die arabische Delegation weigerte sich, auch nur mit den Israelis zu sprechen (wie bereits in der Round Table Conference in Whitehall 1939, in der die Araber nicht einmal den gleichen Eingang benutzen wollten wie die Juden).</span></p><p class="MsoNormal"><span style="font-size:100%;">
<br /></span><span style=font-size:100%;"><o:p></o:p></span></p> <p class="MsoNormal"><span style=font-size:100%;">Zwischen 1949 und 1956 gab es diverse israelische Friedensinitiativen, mal in Form eines Briefes des Außenministers Scharett an den Vorsitzenden des Palestine Conciliation Committee, mal in Form von Reden David Ben Gurions oder Abba Ebans vor der UN-Vollversammlung.
<br /></span></p><p class="MsoNormal"><span style="font-size:100%;">
<br /></span><span style=font-size:100%;"><o:p></o:p></span></p> <p class="MsoNormal"><span style=font-size:100%;">Die Araber reagierten mit einem Boykott sämtlicher UN-Unterorganisationen, an denen israelische Delegierte teilnahmen (UNESCO, WHO, UNICEF etc.). Israelischen Konferenzteilnehmern wurde die Einreise verweigert, und Jordanien und Libanon lehnten sogar jüdische, nicht israelische UNESCO-Berater ab. Bei einer Konferenz der WHO zu Seuchen im Nahen Osten wurde Israel ausgeschlossen; gleiches geschah bei einer UNESCO-Veranstaltung in Kairo. Für beide Organisationen zahlt Israel selbstverständlich Beiträge.</span></p><p class="MsoNormal"><span style="font-size:100%;">
<br /></span><span style=font-size:100%;"><o:p></o:p></span></p> <p class="MsoNormal"><span style=font-size:100%;"><span style="font-weight: bold;">Wirtschaftskrieg gegen Israel</span></span></p><p class="MsoNormal"><span style=font-size:100%;">
<br /><!--[endif]--><o:p></o:p></span></p> <p class="MsoNormal"><span style=font-size:100%;">Zu diesem diplomatischen gesellte sich ein vollständiger Wirtschaftsboykott Israels, verbunden mit der Sperrung des Suez-Kanals und des Golfs von Akaba für Schiffe, die mit Israel Handel trieben. Schiffe wurden unter Verstoß gegen das Seerecht nach Waren durchsucht, die für Israel bestimmt sein könnten. Zwar forderte eine Resolution des UN-Sicherheitsrats im September 1951 ein Ende dieser Praxis, doch wurde sie von jedem ignoriert und von keiner Macht eingefordert. Es kam zu Beschlagnahmungen aller möglicher für Israel bestimmter Waren (z.B. Autos, Motorräder, Fleisch) und sogar zur Inhaftierung des israelisches Besatzungsmitglieds eines schwedischen Frachters. Auch führte eine Schwarze Liste von Schiffen, die jemals mit Israel verkehrt hatten, dazu, daß diesen in ägyptischen Häfen Reparaturen verweigert wurden und ihre Besatzungen nicht von Bord gehen durften. Zur Sicherung der Straße von Tiran wurden Sharm el Sheikh und Ras Nasrani von allen Zivilisten evakuiert und zu rein militärischen Stellungen umgebaut.</span></p><p class="MsoNormal"><span style="font-size:100%;">
<br /></span><span style=font-size:100%;"><o:p></o:p></span></p> <p class="MsoNormal"><span style=font-size:100%;">Zwar durfte die Meerenge noch immer von „Unschuldigen“ passiert werden. Das hielt die Ägypter jedoch nicht davon ab, gelegentlich auf vorbeifahrende Schiffe zu feuern, wie auf die<a href="http://books.google.de/books?id=FppkAdwYe-IC&pg=PA174&lpg=PA174&dq=SS+Albion+gulf+of+aqaba&source=bl&ots=bmyQ5n53Q7&sig=KwMMaXBy90nwblPKDFtU7pL-Jlc&hl=de&ei=LtdFS870NNP__AaW8sGeAg&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=2&ved=0CBAQ6AEwAQ#v=onepage&q=SS%20Albion%20gulf%20of%20aqaba&f=false"> amerikanische „Albion“</a> und die <a href="http://hansard.millbanksystems.com/commons/1955/jul/06/ss-anshun-egyptian-attack">britische „Anshun“</a>, die muslimische Pilger nach Mekka transportierte.</span></p><p class="MsoNormal"><span style="font-size:85%;">
<br /></span><span style=font-size:100%;"><o:p></o:p></span></p> <p class="MsoNormal"><span style=font-size:100%;">Einen <a href="http://en.wikipedia.org/wiki/Arab_League_boycott_of_Israel">Boykott zionistischer Güter</a> gab es bereits 1945. 1949 wurde er ausgeweitet: Keine Firma, die mit Israel Handel trieb, durfte in arabischen Staaten wirken, Mexiko wurde gewarnt, kein Öl mehr an Israel zu liefern, und amerikanische, britische und niederländische Firmen wurden aufgefordert, <a href="http://www.ajcarchives.org/ajc_data/files/777.pdf">Fragebögen zu ihrer jüdischen (nicht israelisch wohlgemerkt) Belegschaft auszufüllen</a>, bevor sie mit arabischen Staaten handeln durften.</span></p><p class="MsoNormal"><span style="font-size:85%;">
<br /></span><span style=font-size:100%;"><o:p></o:p></span></p> <p class="MsoNormal"><span style=font-size:100%;">Kein Flugzeug, das israelischen Luftraum durchquerte, durfte arabische Länder überfliegen. Saudi Arabien erklärte, jedes Flugzeug abzuschießen, das zuvor in Israel gelandet war, und arabische Flughäfen verweigerten sogar die Landeerlaubnis, wenn ein Flugzeug den israelischen Flughafen Lydda auch nur angefunkt hatte. Als eine Maschine der Air France von Rom nach Lydda an den Flughafen Beirut einen Triebwerkschaden meldete und Höhe verlor, weigerte sich Beirut, Landeerlaubnis zu erteilen. Nicht einmal Fluginformationen wollte man mitteilen. Der Flieger schaffte es glücklicherweise trotzdem nach Lydda. Israel zahlte darauf keinesfalls in gleicher Währung zurück. Nachdem eine Air India-Maschine wegen schlechten Wetters in Israel notlanden mußte, wurde der ägyptische Diplomat, der sich an Bord befand, kostenlos in einem Flughafenrestaurant (das er allerdings nicht verlassen durfte) bewirtet. Der israelischen Presse teilte er mit, er sei sehr freundlich behandelt worden, um dann nach der Landung in Kairo öffentlich seine brutale Behandlung im jüdisch besetzten Palästina zu beklagen.</span></p><p class="MsoNormal"><span style="font-size:100%;">
<br /></span><span style=font-size:100%;"><o:p></o:p></span></p> <p class="MsoNormal"><span style=font-size:100%;"><span style="font-weight: bold;">Terrorkrieg gegen Israel</span></span></p><p class="MsoNormal"><span style="font-size:100%;">
<br /></span><span style=font-size100%;"><o:p></o:p></span></p> <p class="MsoNormal"><span style=font-size100%;">Schon dieses Verhalten konnte für Israel (und eigentlich mehr noch für die Staatengemeinschaft) nicht hinnehmbar sein. Doch gingen die arabischen Staaten darüber hinaus noch mit Gewalt gegen den jüdischen Staat vor. Allein zwischen 1948 und 1950 wurden 2494 Infiltrationsversuche mit Grenzzwischenfällen gezählt. Israel hatte 360 Tote (darunter viele Zivilisten) und 733 Verwundete zu beklagen. Und danach kamen die Fedajin, von Ägypten aus befehligt, ausgebildet und bezahlt, von Nasser belohnt und gerühmt. Keiner ihrer Angriffe war auf militärische Ziele gerichtet. Allein im April 1956 ermordeten die palästinensischen Terrorbanden 15 israelische Zivilisten, darunter drei Schulkinder. In Verbindung mit den vielen Grenzscharmützeln mit Jordanien und den regelmäßigen Beschießungen israelischer Fischer und Wasserpolizisten auf dem See Genezareth durch syrische Soldaten konnte von einem Waffenstillstand schon lange keine Rede mehr sein. (Eine lange Liste mit Zwischenfällen findet sich bei Jehuda Wallach, 1999 auf S. 183ff).*</span></p><p class="MsoNormal"><span style="font-size:100%;">
<br /></span><span style=font-size:100%;"><o:p></o:p></span></p> <p class="MsoNormal"><span style=font-size:100%;">All dies hat Ägypten stets damit begründet, daß es sich weiterhin im Krieg mit Israel befinde und lediglich von Kriegsrechten gebrauch mache. Konkret erklärte der Sprecher des ägyptischen Außenministeriums am 13. Juni 1949: „We are still in state of war with the Jews even though the Egyptian Army has ceased to fire“. Ähnlich Außenminister Mahmoud Fawzi im August 1951: „The Egyptian-Israeli General Armistice Agreement does not include any provision on the termination of the legal or technical state of war between Egypt and Israel” (United Nations Bulletin, Bd. XI, Nr. 4, Sek. I, 15 August 1951, S. 121).**</span></p><p class="MsoNormal"><span style="font-size:100;">
<br /></span><span style=font-size:100%;"><o:p></o:p></span></p> <p class="MsoNormal"><span style=font-size:100%;">Daß der Sicherheitsrat 1951 erklärte, der Waffenstillstandsvertrag habe den Kriegszustand beendet und nähme damit Ägypten das Recht, Israels Durchfahrt durch den Sues-Kanal und die Straße von Tiran zu blockieren, focht Nasser nicht an, war doch niemand bereit, die Rechte Israels durchzusetzen. In Vorbereitung auf die Fortführung des nie beendeten Kriegs kaufte Ägypten im September 1955 in großem Stil Waffen aus der Tschechoslowakei. Im Januar 1956 zog Syrien nach. Im Mai schloß Ägypten einen Vertrag mit China, das nun ebenfalls zum Waffenlieferanten im Nahen Osten avancierte, und ein Sprecher der ägyptischen Regierung verkündete bereits im Februar 1956 stolz, die neuen Waffen stünden an der Grenze bereit zum Einsatz gegen Israel. Auf diesen hatte man sich im Oktober 1955 mit einem Bündnis mit Syrien vorbereitet, dem im April 1956 Saudi Arabien und der Jemen und im Oktober 1956 schließlich Jordanien beitraten. Dessen König hatte sich im gleichen Monat bereits über die Truppen gefreut, die ihm aus dem Irak geschickt worden waren.</span></p><p class="MsoNormal"><span style="font-size:100%;">
<br /></span><span style=font-size:100%;"><o:p></o:p></span></p> <p class="MsoNormal"><span style=font-size:100%;">Erst als Nasser den Sues-Kanal verstaatlichte, reagierte die Staatengemeinschaft. Die Briten luden zu einer Konferenz nach London ein, vergaßen dabei allerdings die Israelis, die bis dato einzige betroffene Nation.</span></p><p class="MsoNormal"><span style="font-size:100%;">
<br /></span><span style=font-size:100%;"><o:p></o:p></span></p> <p class="MsoNormal"><span style=font-size:100%;">Zu diesem Zeitpunkt sah sich Israel isoliert und von Feinden umgeben. Da nimmt es nicht wunder, daß die Möglichkeit eines gemeinsamen militärischen Vorgehens mit Frankreich gegen Ägypten erleichtert aufgenommen wurde. Denn daß ein solches Vorgehen notwendig war, stand für Israel längst außer Frage. 1949 hatte man fünf eindeutige casus belli definiert:</span></p><p class="MsoNormal"><span style="font-size:100%;">
<br /></span><span style=font-size:100%;"><o:p></o:p></span></p> <ol><li><span style=font-size:100%;">"Untergrabung des normalen Lebens in Israel durch Terrorakte</span></li><li><span style=font-size:100%;">Sperrung der See- und Luftrouten im Golf von Elat,<o:p></o:p></span></li><li><span style=font-size:100%;">drastische Veränderungen im Waffengleichgewicht zwischen Israel und den arabischen bewaffneten Streitkräften,<o:p></o:p></span></li><li><span style=font-size:100%;">Auftreten von Expeditionsstreitkräften anderer arabischer Staaten im Königreich Jordanien (in der Hauptsache irakische und syrische),<o:p></o:p></span></li><li><span style=font-size:100%;">Gründung eines militärischen Dreierpacktes zwischen Ägypten, Syrien und Jordanien und Schaffung eines gemeinsamen arabischen Oberkommandos."*</span></li></ol> <p class="MsoNormal"><span style=font-size:100%;"><o:p> </o:p></span></p> <p class="MsoNormal"><span style=font-size:100%;"><span style>
<br /></span></span></p><p class="MsoNormal"><span style=font-size:100%;"><span style=>Im Oktober 1956 war jeder einzelne dieser Kriegsgründe erfüllt. Und so trat Israel letztlich in einen Krieg ein, den seine arabischen Nachbarn ohnehin schon seit Jahren führten.</span></span></p><p class="MsoNormal"><span style="font-size:100%;">
<br /></span></p><p class="MsoNormal"><span style="font-size:100%;">
<br /></span></p><p class="MsoNormal"><span style="font-size:100%;">
<br /></span><span style=font-size:100%;"><o:p></o:p></span></p> <p class="MsoNormal"><span style=font-size:100%;"><o:p> </o:p></span></p> <p class="MsoNormal"><span style=font-size:100%;"><o:p> </o:p></span></p> <p class="MsoNormal"><span style=font-size:100%;"><span style="font-weight: bold;">Nachtrag</span><o:p></o:p></span></p> <p class="MsoNormal"><span style=font-size:100%;">Obwohl Frankreich, Großbritannien und Israel sich in Geheimverhandlungen gemeinsam zum militärischen Schlag gegen Ägypten entschieden hatten, kämpften sie doch verschiedene Kriege (das Wort Sues sucht man in israelischen Bezeichnungen des Kriegs vergebens). Israel hatte klar definierte, begrenzte militärische Ziele, die es auch erreichte. Zwar wurden die israelischen Streitkräfte durch internationalen Druck dazu genötigt, sich aus den eroberten Gebieten zurückzuziehen, doch konnte Israel die wichtigsten Ziele sichern, indem eine internationale Schutztruppe die abziehenden Israelis ersetzte und fortan (zumindest bis 1967) als Puffer diente und indem israelischen Schiffen die Nutzung der Straße von Tiran garantiert wurde. Die ehemaligen Großmächte hingegen verfolgten politische Absichten, nämlich den Sturz Nassers und die Verhinderung der Verstaatlichung des Suez-Kanals mit militärischen Mitteln, was wie so oft in der Geschichte scheiterte.<o:p></o:p></span></p> <p class="MsoNormal"><span style=font-size:100%;"><o:p> </o:p></span></p> <p class="MsoNormal" style="margin-bottom: 0.0001pt; line-height: normal;"><span style="font-size:100%;">
<br /></span></p><p class="MsoNormal" style="margin-bottom: 0.0001pt; line-height: normal;"><span style="font-size:85%;"><a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEg1YWvOA_Qg_oMSii-5XBT3YDv4PjaeNYj6EDXrbTN-eOmNtK0viX6IN6sknh7PFiS-FNwMJ9c7a6yUkPJE7KFc9HtLMlXwEMMGfi_jlypC5GWgeN9Ph7vkrNKHIyvUMLpCfKQRJIr5pWc/s1600-h/aggressor.jpg"><img style="margin: 0px auto 10px; display: block; text-align: center; cursor: pointer; width: 320px; height: 258px;" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEg1YWvOA_Qg_oMSii-5XBT3YDv4PjaeNYj6EDXrbTN-eOmNtK0viX6IN6sknh7PFiS-FNwMJ9c7a6yUkPJE7KFc9HtLMlXwEMMGfi_jlypC5GWgeN9Ph7vkrNKHIyvUMLpCfKQRJIr5pWc/s320/aggressor.jpg" alt="" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5446734897401080530" border="0" /></a></span></p> <div style="text-align: center;"><span style="font-size:85%;">Anderer Konflikt, gleiches Muster.
<br />
<br /></span><div style="text-align: left;"><span style="font-size:85%;">
<br />
<br />
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<br /><span style=font-size:100%;">* Jehuda Wallach, Das internationale Krisenjahr 1956 und der Nahe Osten. Die israelische Sicht, in: Winfried Heinemann, Das internationale Krisenjahr 1956. Polen, Ungarn, Sues. München 1999.<o:p></o:p></span></p> <p class="MsoNormal" style="margin-bottom: 0.0001pt; line-height: normal;"><span style=font-size:100%;" lang="EN-GB" >** beide Zitate nach Robert Henriques, One Hundred Hours to Suez. An Account of Israel's Campaign in the Sinai Peninsula, London 1957.</span><span style=font-size:100%;" lang="EN-GB" ><o:p></o:p></span></p><span style="font-size:100%;">
<br /></span></div></div><span style="font-size:100%;">
<br />
<br /> Johannes K.http://www.blogger.com/profile/06937735663617526556noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8097328184299116981.post-30524072032272240982010-03-01T11:17:00.005+01:002010-05-19T12:45:55.470+02:00Der mächtige Gott des Atheismus schützt vor schwarzer Magie<a href="http://blog.gwup.net/2008/04/10/skeptiker-vs-magier-tod-durch-tantra-no-sex/">Toll!</a><br />Ich fühle mich gleich sicherer.<br /><br />Zur Erklärung für Lesefaule: Ein indischer Skeptiker hat den angeblich mächtigsten Tantra-Schamanen Indiens herausgefordert, ihn live im Fernsehen totzuzaubern. Der Schamane hatte verkündet, er könne mit Hilfe seiner Magie jeden beliebigen Menschen innerhalb weniger Minuten ins Jenseits befördern. Die Sendung dauerte zwei Stunden; danach gab's eine Revanche von weiteren drei Stunden. Der Skeptiker blieb quicklebendig. Die Behauptung, er stehe unter dem Schutz eines mächtigen Gottes, wies der Skeptiker zurück mit dem Hinweis, er sei Atheist.<br /><br />Jetzt auch <a href="http://www.freitag.de/wissen/1013-tantra-mantra-guru-fernsehen">auf Deutsch nachzulesen</a>.Johannes K.http://www.blogger.com/profile/06937735663617526556noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8097328184299116981.post-48277083912559554672010-01-19T18:15:00.006+01:002010-03-12T00:22:12.468+01:00ZEITgemäße Logik: Wenn Abbas nicht will, muß man Netanjahu zwingen<div style="text-align: justify;"><a href="http://joshirn.blogspot.com/2009/08/von-gemaigten-fundamentalisten-und.html">Wieder einmal</a> wagt sich ein ZEIT-Kommentator hervor, um zu erklären, <a href="http://www.zeit.de/politik/ausland/2010-01/gazakrieg-Nahostkonflikt?page=all">was im Nahen Osten eigentlich falsch läuft</a>. Und wieder einmal steht fest: Wenn's im Friedensprozeß nicht vorangeht, ist Israel Schuld.
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<br />Die Einseitigkeit beginnt schon im allerersten Satz: Da wird bemängelt, daß der Gaza-Krieg nichts gelöst und schon gar nicht den Frieden gebracht habe. Das ist unbestritten wahr, allerdings fragt sich, wie man sich das allen Ernstes überhaupt von einem Angriff auf den Gaza-Streifen erhoffen konnte bzw. ihm das gar nachträglich zur Aufgabe machen kann. Die Israelis haben jedenfalls Ende des letzten Jahres keinesfalls versprochen, mit ihrer Militäraktion den Frieden zu bringen. Die Ziele waren offen und klar: Abschreckung wiederherstellen, Bürger gegen Raketenangriffe verteidigen, Hamas vermöbeln. All das ist mehr oder weniger gelungen. Jetzt einen Artikel damit einzuleiten, der Krieg habe die Probleme mit den Palästinensern nicht gelöst, ist so als würde man die Vorstellung des neuen VW-Golf mit dem Satz einleiten: "Den Klimawandel hat der neue Golf bisher nicht aufgehalten". Ja, das stimmt, schön daß das angesprochen wurde.
<br />
<br />Im zweiten Satz geht's genauso deppert weiter. Netanjahus Regierung hat sich immer und bei jeder Gelegenheit zu Verhandlungen ohne jegliche Vorbedingungen bereit erklärt, sie hat den Siedlungsbau gestoppt <meta equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8"><meta name="ProgId" content="Word.Document"><meta name="Generator" content="Microsoft Word 11"><meta name="Originator" content="Microsoft Word 11"><link rel="File-List" href="file:///C:%5CUsers%5CJohannes%5CAppData%5CLocal%5CTemp%5Cmsohtml1%5C01%5Cclip_filelist.xml"><!--[if gte mso 9]><xml> <w:worddocument> <w:view>Normal</w:View> <w:zoom>0</w:Zoom> <w:hyphenationzone>21</w:HyphenationZone> <w:punctuationkerning/> <w:validateagainstschemas/> <w:saveifxmlinvalid>false</w:SaveIfXMLInvalid> <w:ignoremixedcontent>false</w:IgnoreMixedContent> <w:alwaysshowplaceholdertext>false</w:AlwaysShowPlaceholderText> <w:compatibility> <w:breakwrappedtables/> <w:snaptogridincell/> <w:wraptextwithpunct/> <w:useasianbreakrules/> <w:dontgrowautofit/> </w:Compatibility> <w:browserlevel>MicrosoftInternetExplorer4</w:BrowserLevel> </w:WordDocument> </xml><![endif]--><!--[if gte mso 9]><xml> <w:latentstyles deflockedstate="false" latentstylecount="156"> </w:LatentStyles> </xml><![endif]--><style> <!-- /* Style Definitions */ p.MsoNormal, li.MsoNormal, div.MsoNormal {mso-style-parent:""; margin:0cm; margin-bottom:.0001pt; mso-pagination:widow-orphan; font-size:12.0pt; font-family:"Times New Roman"; mso-fareast-font-family:"Times New Roman"; mso-bidi-language:AR-SA;} @page Section1 {size:612.0pt 792.0pt; margin:70.85pt 70.85pt 2.0cm 70.85pt; mso-header-margin:36.0pt; mso-footer-margin:36.0pt; mso-paper-source:0;} div.Section1 {page:Section1;} --> </style><!--[if gte mso 10]> <style> /* Style Definitions */ table.MsoNormalTable {mso-style-name:"Normale Tabelle"; mso-tstyle-rowband-size:0; mso-tstyle-colband-size:0; mso-style-noshow:yes; mso-style-parent:""; mso-padding-alt:0cm 5.4pt 0cm 5.4pt; mso-para-margin:0cm; mso-para-margin-bottom:.0001pt; mso-pagination:widow-orphan; font-size:10.0pt; font-family:"Times New Roman"; mso-ansi-language:#0400; mso-fareast-language:#0400; mso-bidi-language:#0400;} </style> <![endif]--><span style="font-size: 12pt; font-family: "Times New Roman";">–</span> nicht vollständig, das stimmt (zum Beispiel werden angefangene Bauprojekte fortgeführt, und Ostjerusalem wird ausgeklammert), aber immerhin doch umfangreicher als jemals irgendeine israelische Regierung zuvor, inkl. der famosen Friedensregierung Rabins, die die vielgerühmten "Fortschritte in den neunziger Jahren" in die Wege geleitet hat, <meta equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8"><meta name="ProgId" content="Word.Document"><meta name="Generator" content="Microsoft Word 11"><meta name="Originator" content="Microsoft Word 11"><link rel="File-List" href="file:///C:%5CUsers%5CJohannes%5CAppData%5CLocal%5CTemp%5Cmsohtml1%5C01%5Cclip_filelist.xml"><!--[if gte mso 9]><xml> <w:worddocument> <w:view>Normal</w:View> <w:zoom>0</w:Zoom> <w:hyphenationzone>21</w:HyphenationZone> <w:punctuationkerning/> <w:validateagainstschemas/> <w:saveifxmlinvalid>false</w:SaveIfXMLInvalid> <w:ignoremixedcontent>false</w:IgnoreMixedContent> <w:alwaysshowplaceholdertext>false</w:AlwaysShowPlaceholderText> <w:compatibility> <w:breakwrappedtables/> <w:snaptogridincell/> <w:wraptextwithpunct/> <w:useasianbreakrules/> <w:dontgrowautofit/> </w:Compatibility> <w:browserlevel>MicrosoftInternetExplorer4</w:BrowserLevel> </w:WordDocument> </xml><![endif]--><!--[if gte mso 9]><xml> <w:latentstyles deflockedstate="false" latentstylecount="156"> </w:LatentStyles> </xml><![endif]--><style> <!-- /* Style Definitions */ p.MsoNormal, li.MsoNormal, div.MsoNormal {mso-style-parent:""; margin:0cm; margin-bottom:.0001pt; mso-pagination:widow-orphan; font-size:12.0pt; font-family:"Times New Roman"; mso-fareast-font-family:"Times New Roman"; mso-bidi-language:AR-SA;} @page Section1 {size:612.0pt 792.0pt; margin:70.85pt 70.85pt 2.0cm 70.85pt; mso-header-margin:36.0pt; mso-footer-margin:36.0pt; mso-paper-source:0;} div.Section1 {page:Section1;} --> </style><!--[if gte mso 10]> <style> /* Style Definitions */ table.MsoNormalTable {mso-style-name:"Normale Tabelle"; mso-tstyle-rowband-size:0; mso-tstyle-colband-size:0; mso-style-noshow:yes; mso-style-parent:""; mso-padding-alt:0cm 5.4pt 0cm 5.4pt; mso-para-margin:0cm; mso-para-margin-bottom:.0001pt; mso-pagination:widow-orphan; font-size:10.0pt; font-family:"Times New Roman"; mso-ansi-language:#0400; mso-fareast-language:#0400; mso-bidi-language:#0400;} </style> <![endif]--><span style="font-size: 12pt; font-family: "Times New Roman";">–</span> und sie hat sich <a href="http://www.mfa.gov.il/MFA/Government/Speeches+by+Israeli+leaders/2009/Address_PM_Netanyahu_Bar-Ilan_University_14-Jun-2009.htm">öffentlich und unwiderruflich zur Einrichtung eines Palästinenserstaates bekannt</a>. Auch das sucht man in dieser Deutlichkeit bei früheren Regierungen vergebens. Auf der anderen Seite haben wir einen Palästinenserpräsidenten, der sich weigert, mit der israelischen Regierung auch nur zu reden, wenn diese nicht zuvor einen Haufen Bedingungen erfüllt. Auch das ist bisher beispiellos und dazu auch noch ziemlich absurd, denn eigentlich sollte das Ergebnis von Verhandlungen nicht zu deren Bedingung erklärt werden. Das ist nämlich nicht nur unfair, es macht die Verhandlungen auch ziemlich sinnlos.
<br />
<br />In diesem Zusammenhang erkennen zu wollen, Israel sehe die Palästinenser nicht als ernsthaften Verhandlungspartner an <meta equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8"><meta name="ProgId" content="Word.Document"><meta name="Generator" content="Microsoft Word 11"><meta name="Originator" content="Microsoft Word 11"><link rel="File-List" href="file:///C:%5CUsers%5CJohannes%5CAppData%5CLocal%5CTemp%5Cmsohtml1%5C01%5Cclip_filelist.xml"><!--[if gte mso 9]><xml> <w:worddocument> <w:view>Normal</w:View> <w:zoom>0</w:Zoom> <w:hyphenationzone>21</w:HyphenationZone> <w:punctuationkerning/> <w:validateagainstschemas/> <w:saveifxmlinvalid>false</w:SaveIfXMLInvalid> <w:ignoremixedcontent>false</w:IgnoreMixedContent> <w:alwaysshowplaceholdertext>false</w:AlwaysShowPlaceholderText> <w:compatibility> <w:breakwrappedtables/> <w:snaptogridincell/> <w:wraptextwithpunct/> <w:useasianbreakrules/> <w:dontgrowautofit/> </w:Compatibility> <w:browserlevel>MicrosoftInternetExplorer4</w:BrowserLevel> </w:WordDocument> </xml><![endif]--><!--[if gte mso 9]><xml> <w:latentstyles deflockedstate="false" latentstylecount="156"> </w:LatentStyles> </xml><![endif]--><style> <!-- /* Style Definitions */ p.MsoNormal, li.MsoNormal, div.MsoNormal {mso-style-parent:""; margin:0cm; margin-bottom:.0001pt; mso-pagination:widow-orphan; font-size:12.0pt; font-family:"Times New Roman"; mso-fareast-font-family:"Times New Roman"; mso-bidi-language:AR-SA;} @page Section1 {size:612.0pt 792.0pt; margin:70.85pt 70.85pt 2.0cm 70.85pt; mso-header-margin:36.0pt; mso-footer-margin:36.0pt; mso-paper-source:0;} div.Section1 {page:Section1;} --> </style><!--[if gte mso 10]> <style> /* Style Definitions */ table.MsoNormalTable {mso-style-name:"Normale Tabelle"; mso-tstyle-rowband-size:0; mso-tstyle-colband-size:0; mso-style-noshow:yes; mso-style-parent:""; mso-padding-alt:0cm 5.4pt 0cm 5.4pt; mso-para-margin:0cm; mso-para-margin-bottom:.0001pt; mso-pagination:widow-orphan; font-size:10.0pt; font-family:"Times New Roman"; mso-ansi-language:#0400; mso-fareast-language:#0400; mso-bidi-language:#0400;} </style> <![endif]--><span style="font-size: 12pt; font-family: "Times New Roman";">–</span> in einer Situation in der genau umgekehrt der Fall ist, daß die Palästinenser Israel in überhaupt gar keiner Weise als Verhandlungspartner (ob ernsthaft oder eher lustig) anerkennen, das deutet schon auf eine gewaltige Dosis Realitätsverlust hin und läßt insgesamt darauf schließen, daß der Autor seine Bewertungen nicht von tatsächlichen Handlungen und Äußerungen abhängig macht, sondern sich auf sein grundsätzliches (Vor-)Urteil beschränkt. Und danach ist Netanjahu nunmal ein ultrarechtsnationalkonservativer Hardliner. Daran könnte vermutlich selbst die bedingungslose Räumung ganz Jerusalems nichts ändern.
<br />
<br />Und nun stehen gedemütigte Palästinenser vor einem Scherbenhaufen. Das impliziert, daß da vorher etwas existiert hätte, das jetzt zertrümmert wurde. Ja, was denn? Lieber Herr Bertram, die Demütigung liegt mittlerweile über 60 Jahre zurück. Seitdem hat sich im großen und ganzen nicht allzu viel getan, was die nicht vorhandene Staatlichkeit Palästinas betrifft.
<br />Abbas wurde persönlich gedemütigt, soviel steht fest <meta equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8"><meta name="ProgId" content="Word.Document"><meta name="Generator" content="Microsoft Word 11"><meta name="Originator" content="Microsoft Word 11"><link rel="File-List" href="file:///C:%5CUsers%5CJohannes%5CAppData%5CLocal%5CTemp%5Cmsohtml1%5C01%5Cclip_filelist.xml"><!--[if gte mso 9]><xml> <w:worddocument> <w:view>Normal</w:View> <w:zoom>0</w:Zoom> <w:hyphenationzone>21</w:HyphenationZone> <w:punctuationkerning/> <w:validateagainstschemas/> <w:saveifxmlinvalid>false</w:SaveIfXMLInvalid> <w:ignoremixedcontent>false</w:IgnoreMixedContent> <w:alwaysshowplaceholdertext>false</w:AlwaysShowPlaceholderText> <w:compatibility> <w:breakwrappedtables/> <w:snaptogridincell/> <w:wraptextwithpunct/> <w:useasianbreakrules/> <w:dontgrowautofit/> </w:Compatibility> <w:browserlevel>MicrosoftInternetExplorer4</w:BrowserLevel> </w:WordDocument> </xml><![endif]--><!--[if gte mso 9]><xml> <w:latentstyles deflockedstate="false" latentstylecount="156"> </w:LatentStyles> </xml><![endif]--><style> <!-- /* Style Definitions */ p.MsoNormal, li.MsoNormal, div.MsoNormal {mso-style-parent:""; margin:0cm; margin-bottom:.0001pt; mso-pagination:widow-orphan; font-size:12.0pt; font-family:"Times New Roman"; mso-fareast-font-family:"Times New Roman"; mso-bidi-language:AR-SA;} @page Section1 {size:612.0pt 792.0pt; margin:70.85pt 70.85pt 2.0cm 70.85pt; mso-header-margin:36.0pt; mso-footer-margin:36.0pt; mso-paper-source:0;} div.Section1 {page:Section1;} --> </style><!--[if gte mso 10]> <style> /* Style Definitions */ table.MsoNormalTable {mso-style-name:"Normale Tabelle"; mso-tstyle-rowband-size:0; mso-tstyle-colband-size:0; mso-style-noshow:yes; mso-style-parent:""; mso-padding-alt:0cm 5.4pt 0cm 5.4pt; mso-para-margin:0cm; mso-para-margin-bottom:.0001pt; mso-pagination:widow-orphan; font-size:10.0pt; font-family:"Times New Roman"; mso-ansi-language:#0400; mso-fareast-language:#0400; mso-bidi-language:#0400;} </style> <![endif]--><span style="font-size: 12pt; font-family: "Times New Roman";">–</span> allerdings nicht von Israel, sondern von den Bekloppten der Hamas, die ihm Gaza wegrandaliert haben. Interessanterweise wird dieser Verlust von Territorium, das im übrigen wesentlich größer ist als das, was "intensiviert" raffgierigen jüdischen Siedlern während der letzten Jahre zum Opfer gefallen ist, nicht als "Landnahme" bezeichnet.
<br />
<br />Der Autor konstatiert: Die einzige Hoffnung für verbitterte Palästinenser wäre Druck auf Israel. Diese Schlußfolgerung ist so schön logisch, daß sie noch einmal wiederholt werden sollte: Abbas bewegt sich keinen Zentimeter; zumindest nicht nach vorn, denn mit seinen Vorbedingungen hat sich der palästinensische Standpunkt durchaus bewegt <meta equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8"><meta name="ProgId" content="Word.Document"><meta name="Generator" content="Microsoft Word 11"><meta name="Originator" content="Microsoft Word 11"><link rel="File-List" href="file:///C:%5CUsers%5CJohannes%5CAppData%5CLocal%5CTemp%5Cmsohtml1%5C01%5Cclip_filelist.xml"><!--[if gte mso 9]><xml> <w:worddocument> <w:view>Normal</w:View> <w:zoom>0</w:Zoom> <w:hyphenationzone>21</w:HyphenationZone> <w:punctuationkerning/> <w:validateagainstschemas/> <w:saveifxmlinvalid>false</w:SaveIfXMLInvalid> <w:ignoremixedcontent>false</w:IgnoreMixedContent> <w:alwaysshowplaceholdertext>false</w:AlwaysShowPlaceholderText> <w:compatibility> <w:breakwrappedtables/> <w:snaptogridincell/> <w:wraptextwithpunct/> <w:useasianbreakrules/> <w:dontgrowautofit/> </w:Compatibility> <w:browserlevel>MicrosoftInternetExplorer4</w:BrowserLevel> </w:WordDocument> </xml><![endif]--><!--[if gte mso 9]><xml> <w:latentstyles deflockedstate="false" latentstylecount="156"> </w:LatentStyles> </xml><![endif]--><style> <!-- /* Style Definitions */ p.MsoNormal, li.MsoNormal, div.MsoNormal {mso-style-parent:""; margin:0cm; margin-bottom:.0001pt; mso-pagination:widow-orphan; font-size:12.0pt; font-family:"Times New Roman"; mso-fareast-font-family:"Times New Roman"; mso-bidi-language:AR-SA;} @page Section1 {size:612.0pt 792.0pt; margin:70.85pt 70.85pt 2.0cm 70.85pt; mso-header-margin:36.0pt; mso-footer-margin:36.0pt; mso-paper-source:0;} div.Section1 {page:Section1;} --> </style><!--[if gte mso 10]> <style> /* Style Definitions */ table.MsoNormalTable {mso-style-name:"Normale Tabelle"; mso-tstyle-rowband-size:0; mso-tstyle-colband-size:0; mso-style-noshow:yes; mso-style-parent:""; mso-padding-alt:0cm 5.4pt 0cm 5.4pt; mso-para-margin:0cm; mso-para-margin-bottom:.0001pt; mso-pagination:widow-orphan; font-size:10.0pt; font-family:"Times New Roman"; mso-ansi-language:#0400; mso-fareast-language:#0400; mso-bidi-language:#0400;} </style> <![endif]--><span style="font-size: 12pt; font-family: "Times New Roman";">–</span> nur in die falsche Richtung. Wir haben seit Netanjahu die absurde Situation, daß eine Seite einseitig Konzessionen eingeht und noch dazu unaufgefordert ein umfangreiches wirtschaftliches Hilfsprogramm für die andere Seite durchführt, <a href="http://www.epochtimes.de/articles/2009/07/29/472923.html">das dem Westjordanland in Zeiten der globalen Wirtschaftskriese ein Wirtschaftswachstum von sieben Prozent verschafft hat</a>. Und auf der anderen Seite haben wir jemanden, der sich nicht nur nicht auf seinen von ihm nicht anerkannten Verhandlungspartner zubewegt, sondern im Gegenteil sich noch von ihm entfernt. Und Bertram ist der Meinung, man müsse jetzt Druck auf den Entgegenkommenden ausüben? Nach dieser Logik hätte er vermutlich auch 1938 von Chamberlain ein stärkeres Entgegenkommen erwartet und notfalls die USA aufgefordert, ein bißchen mehr Druck auf die Briten auszuüben. Klar, wer am lautesten schreit, hat recht.
<br />
<br />Aber schließlich sind Netanjahus Gesten am Ende nur Scheingesten (das zumindest lehrt uns Prof. Udo Steinbach, wie ich hoffentlich demnächst ausführen werde). Daher ist das Memorandum bestenfalls "löcherig". Außerdem werden Herrn Bertram persönlich neue illegale Siedlungen aus der Westbank gemeldet. Dies Netanjahu zum Vorwurf zu machen, ist natürlich völlig legitim. Ist ja auch normal, der Bundeskanzlerin vorzuwerfen, wenn ein Deutscher in Polen eine Bank ausraubt.
<br />
<br />Den Höhepunkt des Realitätsverlusts stellt jedoch die Behauptung dar, das Bekenntnis der Koalition zum jüdischen Staat Israel stütze die Hardliner in Israel, die den arabischen Israelis die Bürgerrechte entziehen wollen. Toll! Das muß man sich mal auf der Zungen zergehen lassen. Da phantasiert sich der Herr Bertram also eine erwähnenswerte politische Kraft in Israel herbei, die die arabischen Israelis entrechten will, phantasiert sich diese Phantasiekraft gleich noch in eine relevante politische Position und setzt dann noch die Phantasie oben drauf, daß diese Phantasiekraft mit phantastischem Einfluß auf die israelische Politik allen Ernstes etwas darauf gibt, daß Frau Merkel und Herr Westerwelle im Koalitionsvertrag der deutschen Regierung den Staat Israel als "jüdisch" bezeichnen <meta equiv="Content-Type" content="text/html; charset=utf-8"><meta name="ProgId" content="Word.Document"><meta name="Generator" content="Microsoft Word 11"><meta name="Originator" content="Microsoft Word 11"><link rel="File-List" href="file:///C:%5CUsers%5CJohannes%5CAppData%5CLocal%5CTemp%5Cmsohtml1%5C01%5Cclip_filelist.xml"><!--[if gte mso 9]><xml> <w:worddocument> <w:view>Normal</w:View> <w:zoom>0</w:Zoom> <w:hyphenationzone>21</w:HyphenationZone> <w:punctuationkerning/> <w:validateagainstschemas/> <w:saveifxmlinvalid>false</w:SaveIfXMLInvalid> <w:ignoremixedcontent>false</w:IgnoreMixedContent> <w:alwaysshowplaceholdertext>false</w:AlwaysShowPlaceholderText> <w:compatibility> <w:breakwrappedtables/> <w:snaptogridincell/> <w:wraptextwithpunct/> <w:useasianbreakrules/> <w:dontgrowautofit/> </w:Compatibility> <w:browserlevel>MicrosoftInternetExplorer4</w:BrowserLevel> </w:WordDocument> </xml><![endif]--><!--[if gte mso 9]><xml> <w:latentstyles deflockedstate="false" latentstylecount="156"> </w:LatentStyles> </xml><![endif]--><style> <!-- /* Style Definitions */ p.MsoNormal, li.MsoNormal, div.MsoNormal {mso-style-parent:""; margin:0cm; margin-bottom:.0001pt; mso-pagination:widow-orphan; font-size:12.0pt; font-family:"Times New Roman"; mso-fareast-font-family:"Times New Roman"; mso-bidi-language:AR-SA;} @page Section1 {size:612.0pt 792.0pt; margin:70.85pt 70.85pt 2.0cm 70.85pt; mso-header-margin:36.0pt; mso-footer-margin:36.0pt; mso-paper-source:0;} div.Section1 {page:Section1;} --> </style><!--[if gte mso 10]> <style> /* Style Definitions */ table.MsoNormalTable {mso-style-name:"Normale Tabelle"; mso-tstyle-rowband-size:0; mso-tstyle-colband-size:0; mso-style-noshow:yes; mso-style-parent:""; mso-padding-alt:0cm 5.4pt 0cm 5.4pt; mso-para-margin:0cm; mso-para-margin-bottom:.0001pt; mso-pagination:widow-orphan; font-size:10.0pt; font-family:"Times New Roman"; mso-ansi-language:#0400; mso-fareast-language:#0400; mso-bidi-language:#0400;} </style> <![endif]--><span style="font-size: 12pt; font-family: "Times New Roman";">–</span> als ob das bedeuten würde, daß Nichtjuden rausgeschmissen werden dürften. Nur wird Israel bereits in der Gründungsurkunde als jüdischer Staat bezeichnet - gleichzeitig wird allen nicht-jüdischen Bürgern volle Gleichheit in allen Belangen vor Recht und Gesetz zugesichert.
<br />
<br />Hui, da müssen Merkel und Westerwelle aufpassen. Hoffentlich hebt der deutsche Koalitionsvertrag nicht unversehens und arglos das wichtigste israelische Staatsdokument auf.</div>Johannes K.http://www.blogger.com/profile/06937735663617526556noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8097328184299116981.post-42973755143386722432009-10-27T11:06:00.007+01:002009-10-27T11:26:12.443+01:00Neue KrankenkasseVor einigen Tagen bekam ich einen Brief von der DAK, der mich in begeistertem Tonfall darüber informierte, daß meine Kasse jetzt noch mehr Leistungen übernehme. Mittlerweile arbeite die DAK nicht nur mit vielen alternativen und furchtbar "natürlichen" Heilpraktikern zusammen, sondern komme auch für die Behandlung bei von der Kasse anerkannten Homöopathen auf. Allein die Tatsache, daß die DAK überhaupt irgendeinen Homöopathen wider jegliche wissenschaftliche Fundierung anerkennt, hat mich entsetzt. Aber daß ich mit meinen Beiträgen für die Quacksalberbehandlung anderer Versicherter aufkomme, sehe ich erst recht nicht ein. So hat die DAK es mit einem Werbebrief geschafft, mich als Kunden zu verlieren. Glückwunsch.<br /><br />Kann mir jemand eine Krankenkasse empfehlen? Vorzugsweise eine, die ihre Leistungen auf Therapien der evidenzbasierten Medizin beschränkt und die Bezahlung von Geistheilung, Handlauflegen, Warzenbesprechen und dem Austreiben böser, krankmachender Dämonen den Kunden überläßt.<br /><br />Hier noch ein bißchen thematisch passende Unterhaltung: <br /><object width="400" height="258"><param name="movie" value="http://www.youtube.com/v/cVV3QQ3wjC8&hl=de&fs=1&"><param name="allowFullScreen" value="true"><param name="allowscriptaccess" value="always"><embed src="http://www.youtube.com/v/cVV3QQ3wjC8&hl=de&fs=1&" type="application/x-shockwave-flash" allowscriptaccess="always" allowfullscreen="true" width="400" height="340"></embed></object><br /><br /><br />PS: Diese britische Comedy-Truppe ist ohnehin zu empfehlen. Dem Repertoire nach zu urteilen, könnten die glatt einer britischen Ausgabe der <a href="http://www.gwup.org/">GWUP</a> angehören. <object width="400" height="258"><param name="movie" value="http://www.youtube.com/v/rjRcPttjOPE&hl=de&fs=1&"><param name="allowFullScreen" value="true"><param name="allowscriptaccess" value="always"><embed src="http://www.youtube.com/v/rjRcPttjOPE&hl=de&fs=1&" type="application/x-shockwave-flash" allowscriptaccess="always" allowfullscreen="true" width="400" height="340"></embed></object>Johannes K.http://www.blogger.com/profile/06937735663617526556noreply@blogger.com2tag:blogger.com,1999:blog-8097328184299116981.post-91930331853194346602009-09-25T13:00:00.011+02:002009-09-25T19:14:02.469+02:00Verbote und SchwermutDer Ulpan ist vorbei. Beim Abschlußtest, der mit 35 Prozent in die Gesamtwertung eingeht, habe ich am letzten Tag noch einmal schön meine Note runtergezogen. Allerdings habe ich mit 87 Punkten noch immer die zweitbeste Note der ganzen Kursstufe bekommen. Offensichtlich war der Test überdurchschnittlich schwierig. Außerdem hatte ich am Ende einfach keine Lust mehr, noch einmal Korrektur zu lesen. Acht Wochen Intensivkurs mit Prüfungen an jedem zweiten Tag sind wirklich genug. Zum Ende hin ist mir schlicht die Puste ausgegangen.<br /><br />Mittlerweile bin ich in meiner kleinen Herberge im Zentrum Jerusalems angekommen. Das Zimmer ist zwar etwas teuer, aber ich bin froh, aus meinem Wohnheim entkommen zu sein. Bei der Wohnungsabnahme wurde mir doch tatsächlich mitgeteilt, daß Fenster sei zu dreckig und müsse daher kostenpflichtig geputzt werden. In der Tat sieht es so aus, als sei es noch nie geputzt wurden. Allerdings wollte ich nicht akzeptieren, daß das meine Aufgabe sein sollte, der ich gerade einmal vor einem Monat in diese Müllhalde gezogen war und erst wieder einen bewohnbaren Ort daraus gemacht habe. So ähnlich habe ich das dem Mann von der faschistoiden Wohnheimsverwaltung auch mitgeteilt (auf Hebräisch!), und am Ende hat er sogar nachgegeben. Niels hatte da weniger Glück. Er muß 60 Euro für einen fehlenden einfachen Holzstuhl zahlen, der Zeit seines Aufenthalts überhaupt nie dagewesen war. Überhaupt haben es die Reparaturkosten in sich: 60 Euro für die Fernbedienung der Klimaanlage, 40 Euro für eine Sesselpolsterung aus Plastik, 40 Euro für ein Fensterschloß (das MacGyver sogar ohne Büroklammer knacken könnte).<br /><br />Das passiert wohl, wenn man Studentenwohnheime privaten Betreibern überläßt. Das führt dann neben überzogenen Preisen auch zu absurden Mietverträgen. Beispiele:<br /><br />Punkt 7 des Vertrags: Die Verwaltung darf jederzeit und unangemeldet in die Wohnungen und die einzelnen Zimmer, auch in Abwesenheit des Bewohners.<br /><br />Punkt 11: Das Verrücken von Möbeln ist verboten; sogar im eigenen Zimmer. Mir wurde auch nicht gestattet, eines der Betten aus den vier leeren Zimmern auszuleihen, obwohl ich bereit war, dafür zu bezahlen.<br />Das Mitbringen eigener Möbel ist verboten. Das Beschädigen von Wänden (worunter auch das Anbringen von Stecknadeln und Klebestreifen gezählt wird) ist verboten.<br /><br />Punkt 16: Auch Alkohol ist im Wohnheim verboten („Any consumption of drugs and alcoholic beverages in the dorms is prohibited“). Das hält den wohnheimseigenen Mini-Supermarkt jedoch nicht davon ab, Bier und auch hartes Zeug wie Arak oder Wodka zu verkaufen. Ob die Verwaltung gelegentlich Spitzel im Laden versteckt, die dann jeden beim Blockwart, äh, Hausmeister denunzieren, der Alkohol gekauft hat?<br /><br />Punkt 17: Wer nach Verlassen des Wohnheims persönliche Gegenstände zurückläßt, muß Aufbewahrungskosten von 5 Prozent der Miete pro Tag(!) zahlen. Buch vergessen, nach zwei 10 Tagen bemerkt. Das macht dann eine halbe Monatsmiete. Dann doch besser das Buch neu kaufen, denn nach 30 Tagen darf das Wohnheim mit den zurückgelassenen Gegenständen verfahren, wie es will, und das ohne den ehemaligen Bewohner zu informieren (obwohl sie aufgrund der Registrierungsdaten jede Möglichkeit dazu hätten).<br /><br />Und nun mein Favorit: Punkt 10 „Öffentliche Ordnung und Sicherheit“: Das Verursachen von Unannehmlichkeiten für andere Bewohner ist verboten („causing any sort of nuisance or discomfort“). Jegliche politische Aktivitäten sind auf dem Gelände des Wohnheims verboten, dazu gehört auch die öffentliche Meinungsäußerung („public expression of opinions, including via attire, behavior, or any other way“). Tadaaa. Unter Punkt 20 gesteht sich die Verwaltung übrigens das Recht zu, Bewohner beliebig aufgrund „sozialer Inkompatibilität“ auf die Straße zu setzen.<br /><br />Alles in allem kann ich mir eigentlich nicht vorstellen, daß dieser Mietvertrag nach israelischem Recht überhaupt zulässig ist. Man wird seinem Mieter wohl kaum den Verzehr völlig legaler Speisen (wie Bier) verbieten können. Mein Vermieter kann von mir schließlich auch nicht fordern, auf Brot zu verzichten.<br /><br /><br />And now for something completely different:<br /><br /><a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiHIXZiSUWqfZ1ICo0TohwjIfYBoXtVs_x-WvRuoofmCZtiW7tJL5N6YCriDSegXiag5aviyep4wPg62egRnGbwT8ofiqKze1Tg571oGUDq714TTUMu4-alhPVJujbVHuQ2uhfnQ7LAA70/s1600-h/Machane+Jehuda.jpg"><img style="margin: 0pt 10px 10px 0pt; float: left; cursor: pointer; width: 400px; height: 300px;" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiHIXZiSUWqfZ1ICo0TohwjIfYBoXtVs_x-WvRuoofmCZtiW7tJL5N6YCriDSegXiag5aviyep4wPg62egRnGbwT8ofiqKze1Tg571oGUDq714TTUMu4-alhPVJujbVHuQ2uhfnQ7LAA70/s400/Machane+Jehuda.jpg" alt="" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5385362507467969442" border="0" /></a>Heute war ich auf dem Machane Jehuda-Markt (dem „Schuk“) in Jerusalem und habe lecker Mangos, Weintrauben, Äpfel, Gurken und Tomaten gekauft. Obst und Gemüse sind ausgesprochen günstig auf dem Markt und geschmacklich nicht zu vergleichen mit dem, was man bei uns in den meisten Supermärkten kaufen kann. Hier esse ich sogar die Zucchinis.<br />Die Mangos (aus den Plantagen vom See Genezareth) sind grandios und kosten zudem nur einen Bruchteil der aus Brasilien importieren, grünen Steine, die man in Deutschland bekommt. Dazu habe ich mir dann noch ofenfrisches süßes und geradezu lächerlich günstiges Gebäck gegönnt.<br /><br /><a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiEEjJwfn7gyed-8LvI_xo1HWnuUJbqS-1cyv0wQ1M1rb4u0SpecExWN5Z-zMlso8aloRnk5vi-LGbR-V10eIGS1BZGRtFVfey2MFqw7SJX5JVFkednJxtC9HzWgi7Kui7NQLUSxVDKNGY/s1600-h/%C3%9Cberflu%C3%9F.jpg"><img style="cursor: pointer; width: 240px; height: 320px;" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiEEjJwfn7gyed-8LvI_xo1HWnuUJbqS-1cyv0wQ1M1rb4u0SpecExWN5Z-zMlso8aloRnk5vi-LGbR-V10eIGS1BZGRtFVfey2MFqw7SJX5JVFkednJxtC9HzWgi7Kui7NQLUSxVDKNGY/s320/%C3%9Cberflu%C3%9F.jpg" alt="" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5385364245282082146" border="0" /></a><a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEh5_fgVymgBkDTWn21H0w4tXi3F4K-orhND7vm1g1DZIqmBQcbfoJSyGL7HXq-Am7bJrbLt39FoeyUsn7I-IkAY1mR-NEIk4KmkGv13_l8XXJK_ZYRzV74m4V_Qb-TcD8ay-_QwF7H9Adw/s1600-h/Gew%C3%BCrze.jpg"><img style="cursor: pointer; width: 240px; height: 320px;" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEh5_fgVymgBkDTWn21H0w4tXi3F4K-orhND7vm1g1DZIqmBQcbfoJSyGL7HXq-Am7bJrbLt39FoeyUsn7I-IkAY1mR-NEIk4KmkGv13_l8XXJK_ZYRzV74m4V_Qb-TcD8ay-_QwF7H9Adw/s320/Gew%C3%BCrze.jpg" alt="" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5385364236759860722" border="0" /></a><br /><br /><div style="text-align: left;">Das Bummeln über den Markt macht wirklich Spaß, obwohl man es freitags kaum als Bummeln bezeichnen kann. Eher als Vorangedrängt werden. Dafür ist es kurz vor Schabat billiger. Wenn man nicht gerade in die Gasse der Fisch- und Fleichhändler einbiegt, duftet es überall nach Gewürzen, und vor lauter Reizüberflutung durch die überquellenden Haufen von Obst, Gemüse, Kräutern, Gewürzen und Süßigkeiten weiß man gar nicht mehr, was man eigentlich einkaufen wollte.<br /><br />Aber es ist nicht alles himmlisch auf dem Markt:<br /><br /><a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgrTCBDWqIuyRJpBPsIhhFElpW60rEHczSxQTz_woUFE-P4N_qcEgR0JEDcJXuzZMyFh4ZicqZBvsxn_roB3X8skUp3k3DFu4WRXcSe_MXNFyBqAc1ShCXkCFxIXS_5XrmyZj22cO9mV7w/s1600-h/teuflisch.jpg"><img style="margin: 0px auto 10px; display: block; text-align: center; cursor: pointer; width: 300px; height: 400px;" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgrTCBDWqIuyRJpBPsIhhFElpW60rEHczSxQTz_woUFE-P4N_qcEgR0JEDcJXuzZMyFh4ZicqZBvsxn_roB3X8skUp3k3DFu4WRXcSe_MXNFyBqAc1ShCXkCFxIXS_5XrmyZj22cO9mV7w/s400/teuflisch.jpg" alt="" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5385365491079570258" border="0" /></a>Denn wie man sieht, verkauft auch der Teufel hier seine schwefligen Produkte, und das in satanischer Vielfalt.<br /></div>Zum Glück konnte ich mich nach dem waghalsigen Schießen dieses infernalischen Bildes unversengt aus dem Staub machen. Nur der marternde Geruch sollte mir noch Lange in der Nase bleiben.<br /><br />Zum Abschluß blieb ich meiner Tradition treu, an jedem Tag in der Stadt (zumindest im Sommer) bei einem der Saftstände haltzumachen. Mein Tip: Limonana; frischgepreßter Zitronensaft mit Minze und Eis.<br /><br /><br /><a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgH9kUvRMdqKHrZINSWNcia4QaSIYOEeS0sZ7MK3e3U3DPazMaaNbsmAc0QtySA8_sshhHg_VsHZ94-8c1q2q7Fc5MlzeRWk0dLklZ-jpF_t5w-WB2twxY4I7nfXKZk3VWKV2ErH0qA0SA/s1600-h/Mission.jpg"><img style="margin: 0pt 10px 10px 0pt; float: left; cursor: pointer; width: 271px; height: 203px;" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgH9kUvRMdqKHrZINSWNcia4QaSIYOEeS0sZ7MK3e3U3DPazMaaNbsmAc0QtySA8_sshhHg_VsHZ94-8c1q2q7Fc5MlzeRWk0dLklZ-jpF_t5w-WB2twxY4I7nfXKZk3VWKV2ErH0qA0SA/s200/Mission.jpg" alt="" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5385367262016697794" border="0" /></a>Übrigens stimmt es nicht ganz, daß Juden nicht missionieren. Sie missionieren nur keine Gojim. Innerjüdisch wird missioniert, daß sich die Schläfenlocken kräuseln, und auf dem Markt bin ich jedes Mal froh, offensichtlich nicht zur Zielgruppe zu gehören und deswegen nicht von den frommen Männern mit den Bärten belästigt zu werden.<br /><br />Soviel erst einmal für heute. Um meine trotz allem doch etwas schwermütige Stimmung auszudrücken, stelle ich hier noch ein wunderbar melancholisches Lied rein, das ich ständig höre:<br /><br /><object width="425" height="344"><param name="movie" value="http://www.youtube.com/v/df2XzpVqzao&hl=de&fs=1&"><param name="allowFullScreen" value="true"><param name="allowscriptaccess" value="always"><embed src="http://www.youtube.com/v/df2XzpVqzao&hl=de&fs=1&" type="application/x-shockwave-flash" allowscriptaccess="always" allowfullscreen="true" width="425" height="344"></embed></object>Johannes K.http://www.blogger.com/profile/06937735663617526556noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8097328184299116981.post-46984844073126967722009-09-23T15:00:00.008+02:002009-09-28T10:11:54.925+02:00Lieder und Tränen zum AbschiedDer Ulpan neigt sich dem Ende zu. Es bleibt lediglich der große Abschlußtest am morgigen Tag, und so langsam legt sich auch klammheimlich eine gewisse Abschiedsstimmung über die Veranstaltungen. Gestern hatten wir unsere letzte Musikstunde. Ich lerne gern mit Hilfe von Musik, aber das gemeinsame Singen hat mir bisher nicht so gut gefallen, weil ich in diesen Stunden immer den Eindruck hatte, außerhalb der Gruppe zu stehen. Die Gesangslehrerin mußte zumeist lediglich den Titel eines Liedes ansagen oder die ersten Töne auf dem Klavier anstimmen, und schon haben alle mitgesungen. Und ich saß zwischen singenden Amerikanern und suchte in meinen Unterlagen nach dem Liedtext, der mir genauso wenig vertraut war wie die Melodie. Mittlerweile, am Ende des Ulpans, sind mit die Lieder immerhin ebenfalls bekannt. Allerdings saß ich gestern neben einer gemischten Gruppe aus Franzosen und Amerikanern, die ganz offensichtlich vorher eine Wette abgeschlossen hatten, wer am lautesten falsch und vor allem mit stärkstem Akzent singen kann. Diesmal haben die Amerikaner sogar gewonnen, denn die Dame zu meiner Linken hat dermaßen laut Anglo-Hebräisch gebrüllt, daß ich mich konzentrieren mußte, nicht ebenfalls das englische „r“ zu singen.<br /><br />Damit der geneigte Leser sich einen Eindruck von der israelischen Folklore bei diesen Gesangsstunden verschaffen kann, stelle ich ein paar der Lieder einfach mal hier rein:<br /><br /><object width="425" height="344"><param name="movie" value="http://www.youtube.com/v/FX6oqG9HXKw&hl=de&fs=1&"><param name="allowFullScreen" value="true"><param name="allowscriptaccess" value="always"><embed src="http://www.youtube.com/v/FX6oqG9HXKw&hl=de&fs=1&" type="application/x-shockwave-flash" allowscriptaccess="always" allowfullscreen="true" width="425" height="344"></embed></object><br /><br /><br /><span style="text-decoration: underline;"><object width="425" height="344"><param name="movie" value="http://www.youtube.com/v/XYYo00JbCks&hl=de&fs=1&"><param name="allowFullScreen" value="true"><param name="allowscriptaccess" value="always"><embed src="http://www.youtube.com/v/XYYo00JbCks&hl=de&fs=1&" type="application/x-shockwave-flash" allowscriptaccess="always" allowfullscreen="true" width="425" height="344"></embed></object></span><br /><br /><br />Hier ein ebenfalls altes Lied, aber in einer modernen Version aus "Israel sucht den Superstar":<br /><object width="425" height="344"><param name="movie" value="http://www.youtube.com/v/qNc_Dof6qPU&hl=de&fs=1&"><param name="allowFullScreen" value="true"><param name="allowscriptaccess" value="always"><embed src="http://www.youtube.com/v/qNc_Dof6qPU&hl=de&fs=1&" type="application/x-shockwave-flash" allowscriptaccess="always" allowfullscreen="true" width="425" height="344"></embed></object> <span style="text-decoration: underline;"></span><br /><br /><br /><object width="425" height="344"><param name="movie" value="http://www.youtube.com/v/Z1DGXG8ISZk&hl=de&fs=1&"><param name="allowFullScreen" value="true"><param name="allowscriptaccess" value="always"><embed src="http://www.youtube.com/v/Z1DGXG8ISZk&hl=de&fs=1&" type="application/x-shockwave-flash" allowscriptaccess="always" allowfullscreen="true" width="425" height="344"></embed></object><br /><br /><br />Hier ein besonders beliebtes:<br /><object width="425" height="344"><param name="movie" value="http://www.youtube.com/v/O4HAyjpIdE4&hl=de&fs=1&"><param name="allowFullScreen" value="true"><param name="allowscriptaccess" value="always"><embed src="http://www.youtube.com/v/O4HAyjpIdE4&hl=de&fs=1&" type="application/x-shockwave-flash" allowscriptaccess="always" allowfullscreen="true" width="425" height="344"></embed></object><br /><br /><br />Auch heute, während des regulären Unterrichts haben wir Musik gehört. Ari, unser Lehrer, hat uns ein Lied mitgebracht, und gemeinsam haben wir den Text gelesen. Es handelte sich um ein Kinderlied, welches er selbst als sehr traurig beschrieben hatte. Hier der Text:<br /><br /><div style="text-align: right;">אמא אמרה לי: דני,<br />ילדי הוא גיבור ונבון<br />ילדי לא יבכה אף פעם<br />כפתי קטון<br /><br />אינני בוכה אף פעם.<br />אינני תינוק בכיין,<br />ורק הדמעות, הן בוכות<br />בוכות בעצמן.<br /><br />פרח נתתי לנורית<br />קטן ויפה וכחול.<br />תפוח נתתי לנורית<br />נתתי הכל.<br /><br />נורית אכלה התפוח.<br />הפרח זרקה בחצר<br />והלכה לה לשחק<br />עם ילד אחר.<br /><br />אינני בוכה אף פעם<br />גיבור אני, לא בכיין!<br />אך למה זה אמא, למה<br />בוכות הדמעות בעצמן?<br /></div><br /><a href="http://www.youtube.com/watch?v=IAIs4YcqFn0"></a>Hier das Lied:<br /><object width="425" height="344"><param name="movie" value="http://www.youtube.com/v/IAIs4YcqFn0&hl=de&fs=1&"><param name="allowFullScreen" value="true"><param name="allowscriptaccess" value="always"><embed src="http://www.youtube.com/v/IAIs4YcqFn0&hl=de&fs=1&" type="application/x-shockwave-flash" allowscriptaccess="always" allowfullscreen="true" width="425" height="344"></embed></object><br /><br />Und als wir dann vom Text aufschauten, stellten wir zu unserem Erstaunen fest, daß unser 30-jähriger Lehrer an seinem Lehrertisch saß, leise weinte und flüsterte, das Lied erinnere ihn sehr an seine Kindheit.<br /><br />Um das Ganze zu erklären, habe ich mich mal an einer Übersetzung versucht:<br /><br />Mutter sprach zu mir: Dani,<br />mein heldenhafter, kluger Sohn.<br />Mein Sohn weint niemals,<br />als wäre er ein kleiner Schwächling.<br /><br />Ich weine nicht, niemals.<br />Ich bin kein weinerliches Kleinkind.<br />Das sind bloß die Tränen, die Tränen, die<br />von sich aus, alleine fließen.<br /><br />Ich schenkte Nurit eine Blume,<br />zart, schön und blau.<br />Einen Apfel schenkte ich Nurit,<br />schenkte ihr einfach alles.<br /><br />Nurit aß den Apfel.<br />Die Blume warf sie in den Hof.<br />Und sie ging davon<br />und spielte mit einem anderen Jungen.<br /><br />Ich weine niemals,<br />ich bin ein Held, nicht weinerlich!<br />Aber warum, Mutter, warum<br />fließen die Tränen von ganz allein?<br /><br /><br />להתראות<br /><br />Auf Wiedersehen, Hebräische Universität.Johannes K.http://www.blogger.com/profile/06937735663617526556noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8097328184299116981.post-87650379220252945252009-09-20T20:33:00.016+02:002009-09-21T15:41:17.095+02:00Die Sendung mit der NethaLach- und Sachgeschichten, heute mit der Netha, einem Kommunikationskurs, dem Erfinder der Medienwissenschaften, jeder Menge blödsinniger Behauptungen und leider ohne die Maus und den Elefanten.<br /><br /><div style="text-align: right;">סיפורי צחוק וענין. היום עם נטע, שיעור תקשורת, הממציא של מדע התקשורת, ערמת שטות ובלי העכבר והפיל, חבל<br /></div><br />Das war Hebräisch.<br /><br /><a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhS1NTeOpxFQifQkbrl8RohJbssILKZ2kq2nE1csOEgzarMjtgBb5OvunGsiA9w2k0-iC3Oe5hB4PLN_PAr_-I5cOhOKhGdJUwYc2PNo3Ssh9A2OSjpFIycuVj0Lw_hKcP-aeaUSPXl8pE/s1600-h/Netha2.jpg"><img style="margin: 0pt 10px 10px 0pt; float: left; cursor: pointer; width: 250px; height: 263px;" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhS1NTeOpxFQifQkbrl8RohJbssILKZ2kq2nE1csOEgzarMjtgBb5OvunGsiA9w2k0-iC3Oe5hB4PLN_PAr_-I5cOhOKhGdJUwYc2PNo3Ssh9A2OSjpFIycuVj0Lw_hKcP-aeaUSPXl8pE/s320/Netha2.jpg" alt="" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5383620098825714482" border="0" /></a>Das ist die Netha.<br /><br /><br />Die Netha ist Lehrerin. Im Herzen ist die Netha aber Oberfeldwebel. Deswegen brüllt sie die ganze Zeit und läßt niemanden ausreden. Wenn sie eine Frage stellt, erwartet sie immer genau ein Wort als Antwort. Und vielleicht noch ein „Sir“ davor und dahinter.<br /><br />Die Netha unterrichtet Hebräisch in Jerusalem. Zur Zeit gibt sie einen Kurs zum Thema Kommunikation und Medien. Davon hat die Netha keine Ahnung. Klingt komisch, ist aber so.<br /><br />Als Expertin unterscheidet die Netha zwischen echten Gesprächen – von Angesicht zu Angesicht – und Gesprächen im Internet. Die sind nicht echt. Was daran weniger echt sein soll, will die Netha nicht sagen. Bei Nachfragen meint sie nur: „Wir sind nicht im Philosophie-Unterricht“. Damit hat sie recht – die Netha. Wir sind eher im Kindergarten oder auf einem Kasernenhof. Und da gibt’s keinen Philosophie-Unterricht. Ist schade, ist aber so.<br /><br />Bei echten Gesprächen muß man sich an vier Regeln halten – sonst ist man böse, sagt der Paul, Paul Grace, sagt die Netha. Eigentlich sagt er das nicht, der Paul. Aber der Paul war Philosoph, und die Netha gibt ja keinen Philosophie-Unterricht. Der wäre ja auch nicht echt, denn echt ist das Gegenteil von philosophisch. Sagt die Netha. Klingt blöde, ist aber so.<br /><br /><a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiY3JAkO4_2SNX5KQfXpUbneZHSf-7E1JMsXCJrEKhr7AZ751JyYGENv_0Di1YsapG5GIYGSGC55e0Lif7IxY0xYYLU-ik3Aac_qGhhieASxSe1HoAKlhvDkZO6M3mHuK_LBhYbUsFk8ck/s1600-h/Innis.jpg"><img style="margin: 0px auto 10px; display: block; text-align: center; cursor: pointer; width: 156px; height: 239px;" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiY3JAkO4_2SNX5KQfXpUbneZHSf-7E1JMsXCJrEKhr7AZ751JyYGENv_0Di1YsapG5GIYGSGC55e0Lif7IxY0xYYLU-ik3Aac_qGhhieASxSe1HoAKlhvDkZO6M3mHuK_LBhYbUsFk8ck/s320/Innis.jpg" alt="" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5383620608471837106" border="0" /></a>Das ist der Harold. Der Harold wohnte in einem ganz kalten Land, in dem es außer dem Harold nur Wälder, Bären und Lachse gab. Eigentlich ist das noch immer so. Außerdem hat der Harold die Medienwissenschaft erfunden – sagt die Netha.<br /><br />Offensichtlich kennt die Netha weder diesen Harold:<br /><br /><div style="text-align: center;"><a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhgUqAxYRV4gU9p15npCKkC6U0IeEkkRGmKedN8wEWnE2EmK_ixbklaiwUzuq1E6PTfkkNzNG-J27XKes9xyEBwpFy-Gdu6FI-AGWrT95E_l4MeqvGOq30zi5RAAK-4x5JPU8n45oybshw/s1600-h/lasswell.jpg"><img style="cursor: pointer; width: 114px; height: 132px;" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhgUqAxYRV4gU9p15npCKkC6U0IeEkkRGmKedN8wEWnE2EmK_ixbklaiwUzuq1E6PTfkkNzNG-J27XKes9xyEBwpFy-Gdu6FI-AGWrT95E_l4MeqvGOq30zi5RAAK-4x5JPU8n45oybshw/s200/lasswell.jpg" alt="" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5383623608270825490" border="0" /></a></div><br /><br /><div style="text-align: left;"><br />Noch den Paul: <br /><div style="text-align: center;"><a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhg8ZDTiYXuksQHw8hXtNidprFQuoNQttFMwi2eWaHHIQprUcbImXUaWfQva2_wABADGxwycvhGvMCNfXCIPylvApEUNFQNCAMRnhbxvQWEp4skxoU_L9gdf321bZhBbF0YDjOnGuuyZ_E/s1600-h/Lazarsfeld.jpg"><img style="cursor: pointer; width: 108px; height: 137px;" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhg8ZDTiYXuksQHw8hXtNidprFQuoNQttFMwi2eWaHHIQprUcbImXUaWfQva2_wABADGxwycvhGvMCNfXCIPylvApEUNFQNCAMRnhbxvQWEp4skxoU_L9gdf321bZhBbF0YDjOnGuuyZ_E/s200/Lazarsfeld.jpg" alt="" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5383624233410232802" border="0" /></a></div> </div><br /><br />Noch diese Herren:<br /><br /><a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhaNnAfhqCJKylSPeBj6sUvykW7ClQDM8WB-vebP9OJbGkZtAe7QnZOxXburogWl-q7I5N9jh_cvkgF-pPQVqwSIbv0JrH2LP2YHld2J1CToDQOldnOYdzsHfyFsZYt0-_aJ4DM06ucjwQ/s1600-h/Everth.jpg"><img style="margin: 0pt 10px 10px 0pt; float: left; cursor: pointer; width: 108px; height: 142px;" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhaNnAfhqCJKylSPeBj6sUvykW7ClQDM8WB-vebP9OJbGkZtAe7QnZOxXburogWl-q7I5N9jh_cvkgF-pPQVqwSIbv0JrH2LP2YHld2J1CToDQOldnOYdzsHfyFsZYt0-_aJ4DM06ucjwQ/s200/Everth.jpg" alt="" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5383622289884173554" border="0" /></a><a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgp08xHi7aO2TM4rgY8Ux6aEBvgnAIGqFI9_hP5-nHwTb4vbO9OGtqDXjYLOmeyePzoNUxM4kfqiylkx4FvUy34t_Xvt50LwCsfDxK2ZmfyAbs0oRkKfHeOgJp32dQLBAuo8B1rZB-SIRE/s1600-h/Lippmann.jpg"><img style="cursor: pointer; width: 142px; height: 142px;" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgp08xHi7aO2TM4rgY8Ux6aEBvgnAIGqFI9_hP5-nHwTb4vbO9OGtqDXjYLOmeyePzoNUxM4kfqiylkx4FvUy34t_Xvt50LwCsfDxK2ZmfyAbs0oRkKfHeOgJp32dQLBAuo8B1rZB-SIRE/s200/Lippmann.jpg" alt="" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5383625177085230546" border="0" /></a><br /><br /><br /><div style="text-align: center;"> <div style="text-align: center;"><a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjM687boibqPKrZsu5PYKh_OlBihr2Xl6kFqusJlQIFoq4On25N0QBldVzeeXtLY_zO2lBQjseFz5zT98EbbrOYVH7UboO8X5mw66UVcJhTz3UurB1vzF0ki02neORTW3xJw2bpEF-jcYQ/s1600-h/Goebbels.jpg"><img style="margin: 0pt 10px 10px 0pt; float: right; cursor: pointer; width: 114px; height: 169px;" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjM687boibqPKrZsu5PYKh_OlBihr2Xl6kFqusJlQIFoq4On25N0QBldVzeeXtLY_zO2lBQjseFz5zT98EbbrOYVH7UboO8X5mw66UVcJhTz3UurB1vzF0ki02neORTW3xJw2bpEF-jcYQ/s200/Goebbels.jpg" alt="" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5383626040346882450" border="0" /></a></div> </div><br />Er hier war ebenfalls früher da als der Harold.<div style="text-align: center;"> </div> <div style="text-align: center;"> </div><br />Allerdings war er eher ein Mann der Praxis.<br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br />Der Harold, also der aus dem Land mit den Lachsen, war ein sehr kluger Mann. Denn er hat nicht nur viel gelernt, sondern auch viel gedacht, sagt die Netha. Früher, als es noch keine Schrift gab, konnten die Menschen nicht so viel denken. Die Netha sagt, damals mußte man sich den ganzen Tag erinnern, um nicht alles zu vergessen. Erst als man alles wichtige, zum Beispiel die eigene Telephonnummer, aufschreiben konnte, hatte man Zeit zum Nachdenken. Das war die sogenannte Wissensrevolution. Klingt absurd, ist aber so.<br /><br />Die Netha sagt, der Harold sagt, das dominante Medium einer Gesellschaft bestimme die Regierungsform. Es gebe demokratische Medien, die sind dezentral mit großer Reichweite und von kurzer Dauer, und autokratische Medien, die sind zentral und furchtbar schwer. Steine zum Beispiel. In die wurde was reingeritzt oder gemeißelt. Und weil die keiner tragen konnte oder wollte und weil die Menschen noch zu sehr mit sich Erinnern beschäftigt waren, um gescheite Maschinen zu erfinden, blieben die Steine vor Ort, wo nur der König sie lesen konnte. Wissen ist Macht, sagt der Sir Francis und auch die Netha, und weil der Bauer im Nachbardorf die Steine des Königs nicht lesen darf, bleibt er dumm und Untertan. Klingt bescheuert, ist aber so.<br /><br />Autokratische Medien sind also langlebig bei geringer örtlicher Verbreitung. Demokratische Medien hingegen werden weit im Raum verbreitet, nicht aber in der Zeit. Historisch läßt sich das prima belegen. Zum Beispiel mit dem größten Demokraten aller Zeiten. Der GröDaZ hatte einen PR-Beauftragten. Den kennen wir schon von dem Bild weiter oben.<br />Der Joseph hat 1000 Jahre lang das Volk mit einem weitreichenden aber vergänglichen Medium aufgeklärt. Paßt also, was die Netha sagt.<br /><br /><br />Ansonsten sagt die Netha noch ganz viele andere komische Sachen.<br />Zum Beispiel, daß ein einzelner Funke eine Tankstelle in die Luft jagen kann.<br />Oder aber, daß alle Autisten furchtbar begabt sind und den ganzen Tag Musik machen.<br />Oder aber, daß Demokratien ihre Bürger über alles Wichtige informieren. Zum Beispiel, daß es eine Bankenkrise gibt, damit alle Bürger schnell noch ihr Geld abheben könne.<br /><br />Und sowas unterrichtet die Netha jeden zweiten Tag für anderthalb Stunden. Klingt komisch, ist es aber nicht.<br /><br /><br /><br />* Dieser Text wurde nach Veröffentlichung massiv verändert. Allerdings gehört es weder zu unseren Gepflogenheiten, noch kann man von uns verlangen, Sie darüber zu informieren, weswegen wir Sie bitten, diese Anmerkung nach dem Lesen unverzüglich zu vergessen. <br />Ihre ZEIT-Online-Redaktion.Johannes K.http://www.blogger.com/profile/06937735663617526556noreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-8097328184299116981.post-7955636690846660012009-09-17T18:20:00.006+02:002009-11-03T13:19:53.538+01:00Die Wahrheit – eine inakzeptable ZumutungÜber das allein für Palästinenser reservierte Flüchtlingshilfswerk (<a href="http://de.wikipedia.org/wiki/UNRWA">UNRWA</a>) ist die UNO der größte Arbeitgeber in den palästinensischen Gebieten. Dieser völlig aufgeblähte und sinnlose, weil kontraproduktive Moloch allein wäre mehr als einen ausführlichen Blogeintrag wert. Aber immerhin kann die UNO so Einfluß auf die Entwicklung in den Palästinensergebieten nehmen – könnte man meinen. Schließlich betreibt das 'Flüchtlingshilfswerk' jede Menge Schulen, zum Beispiel im Gazastreifen. Als die Hamas dort Wind davon bekam, daß eine Änderung des Curriculums in Erwägung gezogen würde, die auch eine Einheit über die Shoah in den Unterricht einführen könnte, beschwerte man sich beim UNRWA-Direktor in Gaza, John Ging. Mit überzeugenden und nachvollziehbaren Argumenten: Die Shoah sei eine Lüge und über sie wolle die UNO „an den Gefühlen unserer Kinder herumpfuschen“.<br /><br />Aber natürlich will die UNO nirgendwo herumpfuschen, schon gar nicht, wenn dadurch „die palästinensische Zivilisation und Kultur gefährdet“ werden könne, wie es der Chefredakteur einer Zeitung in Gaza ausdrückte. Und wenn die Wahrheit über den Mord an den Juden tatsächliche eine Gefahr für die „Zivilisation“ in Gaza darstellt, dann kann diese Wahrheit den palästinensischen Kindern und ihren empfindlichen Gemütern wohl kaum zugemutet werden.<br /><br />Folglich war ein hochrangiger UNRWA-Vertreter auch sogleich mit einem Dementi zur Stelle: Man habe ganz gewiß nicht vor, die Shoah in Schulbüchern zu erwähnen. Gott bewahre! Jeder der daran zweifle, könne sich selbst davon überzeugen.<br /><br />Ein Glück. Nicht auszudenken, was mit der blühenden Kultur und Zivilisation im Gazastreifen geschehen wäre, wenn die Kinder dort in der Schule nicht nur über die <a href="http://www.youtube.com/watch?v=53CHUjVWljU">rituelle Opferung von Christen- und Muslimkindern zur Herstellung von Mazzebrot</a> informiert würden, sondern auch darüber, wie die ebenfalls durchaus im Curriculum stehende UN-Menschenrechtsdeklaration von 1948 eigentlich entstanden ist.<br /><br />Das ist nun wiederum bezeichnend. Was soll man auch von der lächerlichen Geldverbrennungsmaschinerie in New York erwarten, die tatsächlich bereits Länder wie Libyen, China und Kuba zum <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/UN-Menschenrechtsrat">Wächter über die Menschenrechte</a> ernannt hat?<br /><br /><br />Quelle: <a href="http://www.washingtontimes.com/news/2009/sep/08/hamas-and-the-holocaust/">Washington Times</a>Johannes K.http://www.blogger.com/profile/06937735663617526556noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8097328184299116981.post-87463137596777745742009-09-08T17:31:00.003+02:002009-09-08T17:44:05.590+02:00In dubio pro reo?Das kommt ganz darauf an, wer der „reo“, der Angeklagte, ist. In so manchem Parteibüro der Linken und so mancher Antifa-Kaschemme ließ man nach der Meldung vom von einem <a href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,646926,00.html">Bundeswehr-Offizier angeordneten Luftschlag auf zwei entführte Tanklaster</a> in Afghanistan am vergangenen Freitag vermutlich schon die Sektkorken knallen. Endlich hat man ein Massaker, das man der Bundeswehr vorwerfen kann und das die Forderung nach einem sofortigen und bedingungslosen Abzug eindrucksvoll unterstreicht. Und wie bei manch anderem „Massaker“ in den letzten Jahres gilt: Nicht was tatsächlich geschah, ist von Belang, sondern allein wer der ausgemachte Täter ist. Handelt sich um den Westen, speziell Israel oder die USA, sind Beweise vor einer Verurteilung gar nicht nötig. Das galt für das <a href="http://en.wikipedia.org/wiki/Battle_of_Jenin">sogenannte Massaker von Jenin</a>, und das scheint jetzt auch für die Bundeswehr zu gelten, wenn man sich anschaut, wie sich europäische Spitzenpolitiker und sogar amerikanische Militärs zur Zeit gegenseitig darin überbieten, einen Luftschlag zu verurteilen, über dessen Folgen noch so gut wie nichts bekannt ist.<br /><br />Selbst die Opferzahlen variieren von 56 (Bundeswehr) bis 135 (afghanische Menschenrechtsorganisationen). <a href="http://www.washingtonpost.com/wp-dyn/content/article/2009/09/05/AR2009090502832.html">Die Washington Post zählt 125 Tote</a>, obwohl sie das gleiche Problem hat, wie alle anderen, die den Angriff untersuchen: Die Leichen wurden fortgeschafft, bevor die erste Bundeswehrpatrouille den Ort des Geschehens erreichte. Folglich stützen sich diese Schätzungen auf Aussagen von Dritten.<br /><br />Man weiß also weder, wie viele Tote es gegeben hat noch um wen es sich bei den Toten handelt. Trotzdem werden bereits Entschuldigungen eingefordert, ohne zu wissen, ob es etwas zu entschuldigen gibt. Und den Aussagen des verantwortlichen Offiziers, der erklärt, auf der Basis gesicherte Aufklärungsdaten gehandelt zu haben, wird nicht nur ohne ausreichende belastende Indizien mißtraut, die Potsdamer Staatsanwaltschaft prüft sogar bereits, ob ein <a href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,647205,00.html">Ermittlungsverfahren gegen jenen Offizier</a> eingeleitet wird.<br /><br />Da wird die Entrüstung der Soldaten in Afghanistan verständlich, die <a href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,647593,00.html">zurecht beklagen, sie könnten einfach nichts richtig machen</a>. Offensichtlich wird von ihnen verlangt, einen unmöglichen Krieg zu führen, einen Krieg ohne Opfer und ohne unschöne Bilder. <br /><br />Immerhin gibt es einen, der zurecht Kritik einstecken muß: Verteidigungsminister Jung. Doch nicht weil er sich völlig zurecht weigert, vorschnell Soldaten für ein Verhalten zu verurteilen, das noch gar nicht belegt ist, sondern wegen der Art, wie er seine Soldaten verteidigt. Warum bedarf es erst eines <a href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,647473,00.html">durchgeknallten afghanischen Provinzgouverneurs, der den Bundeswehrsoldaten vorwirft, daß sie ansonsten immer nur „dasitzen und weinen“</a>, um wichtige Details über den Luftangriff zu erfahren? Zum Beispiel, daß er sich nicht nur weit entfernt vom nächsten Ort, sondern auch noch um 2 Uhr nachts ereignet hat. Da stellt sich berechtigterweise die Frage, wie die angeblich vielen Zivilisten unter den Toten, darunter Frauen und Kinder, zu erklären sind, insbesondere wenn man bedenkt, daß die Tanklaster gerade erst von bewaffneten Taliban gekapert worden waren.<br /><br />Es kann nicht ausgeschlossen werden, daß der deutsche Offizier einen Fehler gemacht hat. Doch bevor dies nicht bewiesen ist, sollte für ihn wie für jeden anderen, der im Verdacht einer Straftat steht, der Grundsatz gelten, daß im Zweifelsfall zu seinen Gunsten entschieden wird. Von Leuten, die ihre Beurteilung von Verbrechen davon abhängig machen, welcher Ideologie der Täter angehört und beispielsweise nicht müde werden, das Vorgehen Hugo Chavez’ gegen die Opposition in Venezuela zu rechtfertigen, kann man das kaum erwarten, wohl aber von europäischen Außenministern.Johannes K.http://www.blogger.com/profile/06937735663617526556noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8097328184299116981.post-60433127874758523562009-09-06T16:27:00.001+02:002009-09-06T16:30:20.971+02:00Was ist eigentlich Biologie?Irgendwo im Arbeitsvertrag von Dozenten muß geschrieben stehen, daß sie verpflichtet seien, am Anfang des Semesters in jeder Veranstaltung zu versichern, es gäbe keine dummen Fragen („wer nicht fragt, bleibt dumm“, und so). Ein fataler Fehler, wie sich ebenfalls in jeder dieser Veranstaltungen wenige Minuten nach Äußerung dieser völlig ungeprüften und haltlosen Behauptung herausstellt.<br /><br />Denn es gibt sehr wohl dumme Frage – es gibt jede Menge davon. Dazu gehören beispielsweise solche, die bereits mehrfach beantwortet wurden oder aber solche, deren Antwort man sich selbst herleiten kann, weil sie sich auf eine Regelmäßigkeit beziehen. Und es sind immer die gleichen, die in meiner Klasse fragen, wo eigentlich der Unterschied zwischen „hewdel“ und „hawdala“, „heskem“ und „haskama“, „herkew“ und „harkawa“ liege. Der Unterschied liegt darin, daß es sich bei der einen Form um ein reguläres Substantiv und bei der anderen um die Substantivierung eines Verbs handelt. Das klingt jetzt vermutlich erst einmal etwas hochtrabend, und es mag vielleicht auch anmaßend erscheinen, jemandem vorzuwerfen, das nicht zu verstehen. Aber wenn man seit sechs Wochen lernt, wie die hebräischen Verbsubstantivierungen gebildet werden und diese dazu auch noch ganz einfachen, innerhalb weniger Minuten erlernbaren Konstruktionsregeln folgen, dann ist man doch irgendwann genervt, wenn zum x-ten Mal die gleiche Frage gestellt wird, und man erkennt: Ja, es gibt sehr wohl dumme Fragen.<br />Die gleiche Dame, die immer wieder diese Fragen stellt und die offensichtlich auch nicht weiß, was Adjektive und was Substantive sind (und wo der Unterschied zwischen beiden liegt) hat mich in einer Pause übrigens mal gefragt, was eigentlich Biologie sei.<br /><br />Der aufmerksame Leser wird mittlerweile vermutlich das Thema dieses Blogeintrags eruiert haben. Es lautet: nervende Mitschüler.<br />Das bringt mich zur nächsten Zwischenüberschrift:<br /><br /><span style="font-weight:bold;">Franzosen!</span><br /><br />Vor einigen Tagen hat mich mein Lehrer gefragt, ob ich nicht als Emissär (ich werde spätestens ab jetzt Fremdwörter verwenden, wo es nur geht!) meiner Klasse an einer kleinen Besprechung partizipieren möchte, in der die Leitung des Ulpans Rückmeldungen zum Unterricht sammeln wolle. Als dabei schließlich das Thema Atmosphäre in der Klasse zur Sprache kam, erklärten beinahe alle Abgesandten unisono: Die Franzosen nerven. Oh ja, das tun sie, und zwar ungemein. Sie sind laut, sie quatschen, sie zappeln, sie kichern, sie kommen zu spät, sie sprechen Französisch in der Klasse, kurzum: Sie sind Franzosen (die meisten allerdings nordafrikanischer Herkunft). Daß sie kein Wort ohne einen finalen Schwa-Laut zuende bringen (ani-eh medaber-eh iwrit-eh) kann man ihnen kaum vorwerfen, wohl aber ihr ständiges Reingerufe und ihr Grundschulgebaren (das eigentlich auch schon in der Grundschule nicht mehr toleriert werden sollte). Vor einigen Tagen hat meine Lehrerin sogar zwei Schülerinnen separieren müssen (und es handelt sich hier immerhin um post-adoleszente Menschen – zumindest körperlich).<br /><br />Am schlimmsten ist es aber in meinem Wahlkurs. Da hat sich gleich eine ganze Horde nervender, brabbelnder Franzosen eingenistet, die, sobald die Lehrerin auch nur den Ansatz einer Frage formuliert, sogleich lauthals die antizipierte Antwort in die Klasse brüllen. Frau Feldwebel, wie ich unsere Lehrerin wegen ihres militanten Gerierens (da haben wir so eine kecke Verbsubstantivierung) getauft habe, scheint das jedoch kaum negativ zu tangieren. Im Gegenteil, sie selbst unterbricht jeden Satz ihrer Schüler, sobald das ihres Erachtens entscheidende Wort gefallen ist. Das hat mittlerweile dazu geführt, daß die Hälfte der Klasse schweigend observiert, wie der Herr Feldwebel, weiblich, mit seiner Franzosenkompanie sein Unterrichtsimitat aufführt.<br /><br />Da mir heute morgen jegliche Motivation für dieses anderthalb Stunden andauernde Malträtieren meiner Nerven und meiner Leidensfähigkeit abging, habe ich kurzerhand mein Kopfkissen gewendet und mir noch etwas Schlaf gegönnt. Anders als Thomas Morus ergebe ich mich schließlich nicht willentlich ins Martyrium (ich schaue zur Zeit „Die Tudors“ – das muß abgefärbt haben).<br /><br /><br />PS: Um dem Eindruck einer fundamentalen Antipathie gegenüber Franzosen entschieden entgegenzutreten, möchte ich darauf hinweisen, daß mir eine Französin in meiner Klasse durchaus sympathisch ist: Virgenie stammt aus Lyon-eh und muß darunter leiden, daß kein Mensch ihren Namen richtig aussprechen kann (ich weiß ja nicht einmal, ob ich ihn richtig geschrieben habe).<br /><br />PPS: Das Positive an der ganzen Sache ist vermutlich, daß ich das hebräische Wort für „stören“ wohl nie mehr vergessen werde.Johannes K.http://www.blogger.com/profile/06937735663617526556noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8097328184299116981.post-86263584185882919142009-09-04T18:40:00.003+02:002010-03-12T00:27:47.333+01:00Himmel über JerusalemIch sitze an meinem Schreibtisch und blicke aus dem Fenster, direkt auf den Felsendom, dessen goldene Kuppel vom Licht der untergehenden Sonne beschienen wird. Was die Aussicht angeht, war der Umzug auf jeden Fall eine gute Entscheidung. Jetzt geht mein Blick nach Südwesten auf die Altstadt und den Ölberg.<br /><br />Die Sonne ist schon fast untergegangen, und es ist angenehm kühl. Ein beständiger Wind weht. In Haifa habe ich mir letztes Jahr jeden Tag gewünscht, eine Klimaanlage im Zimmer zu haben. Hier benötige ich nicht einmal einen Ventilator. Die Klimaanlage in der Wohnung mache ich lediglich beim Putzen an.<br /><br /><br />Heute nachmittag habe ich auf einer Wiese hier im Studentendorf gelegen und mir den Himmel angeschaut. Ein interessantes Naturschauspiel: Immer wieder wurde die Sonne von großen, bauschigen Wolken verdeckt, die von Westen zum Skopusberg zogen. Teilweise war es minutenlang schattig und geradezu kühl. Aber wenn ich den Blick ein wenig nach Osten wandte, trübte nicht ein einziges Wölkchen den strahlend blauen Himmel. Die Feuchtigkeit zieht von Westen über die Stadt hoch zum Skopusberg, doch auf dem Gipfel zerfasern die Wolken, lösen sich auf und verschwinden über der Judäischen Wüste. Wenn man oben auf dem Skopusberg steht, kann man gut sehen, wo die Wüstengrenze verläuft. Im Westen gibt es Bäume, Wiesen (gut, die werden bewässert) und Büsche, im Osten sieht man nichts als braune Felsen.<br /><br /><br />Gerade hat der Muezzin wieder mit seinem Gejaule angefangen. Vielleicht kündigt er das Fastenbrechen an (aber vermutlich nicht, denn dafür dürfte es noch zu früh sein), vielleicht will er mich auch daran erinnern, daß ich noch meine Hausaufgaben machen muß. Bis Sonntag muß ich einen Chibur, einen Aufsatz, schreiben. Wieder einmal. Erst vorgestern sollte ich meine Ansichten zum Ursprung der Armut in der Welt kundtun. Die Themen sagen mir in den seltensten Fällen zu, und häufig ärgere ich mich über die Fragestellungen, die bereits bestimmte Antworten suggerieren. So sollten wir offensichtlich darüber schreiben, daß die Ausbeutung armer Länder durch den Westen an allem Schuld ist – oder aber behaupten, die Armen seien einfach faul. Da mir diese Antworten zu simpel waren, mußte ich natürlich weit ausholen. Ich hoffe, meine Lehrer wissen, wer Max Weber war…<br /><br /><br />Bei meinem heutigen Aufsatz stehen drei Themen zur Auswahl. Entweder kann ich der in der Frage enthaltenen Behauptung widersprechen, daß in vielen Schulen die Rolle des Lehrers bereits durch einen Computer eingenommen werde (so ein Blödsinn!). Oder ich schreibe über die pluralistische Gesellschaft in Israel und neue Möglichkeiten, wie sich die verschiedenen Kulturen einander annähern können (hier wird offensichtlich das übliche Gutmenschen-Multi-Kulti-Gelaber erwartet). Oder aber ich schreibe über den immensen Einfluß, egal ob gut oder schlecht, von Musik, bzw. von bestimmten Liedern auf Menschen. Na toll. Da kann ich dann auch gleich zu Anfang erst einmal erklären, warum ich schon der in der Frage implizierten Behauptung nicht zustimme.<br /><br /><br />Jetzt ist es bereits dunkel. Die Sonne verschwindet hier innerhalb weniger Minuten. Die Kuppel des Felsendoms ist nicht mehr zu sehen. Stattdessen blicke ich auf die vielen gelben Lichter der Stadt und die dazwischen verteilten grünen, etwas futuristisch anmutenden Lichter der Minarette. Ich habe Hunger. Vielleicht nehme ich mir auch einfach eine Pita (oder zwei Pitot) und meinen Bottich Humus, dazu ganz israelisches Goldstar-Bier ganz unisraelisch vermischt mit Cola und schaue mir eine Folge „Die Tudors“ an.<br /><br />Den Aufsatz über den verderblichen Einfluß von Computerspielen, pardon, Musik (oder beliebiger anderer Medien) kann ich immer noch morgen schreiben – sofern mich nicht eine Horde schwarzgewandeter, auch im Sommer pelztragender Verrückter steinewerfend am heiligen Schabat davon abhält.Johannes K.http://www.blogger.com/profile/06937735663617526556noreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-8097328184299116981.post-49444477911000119362009-08-28T11:10:00.003+02:002010-06-18T11:57:45.817+02:00Von gemäßigten Fundamentalisten und "großen Lücken"<span style="font-size:100%;"><strong>Ein Kommentar zum Nahost-Konflikt </strong><br /></span><p class="MsoNormal" ><span style="font-size:100%;">Es musste ja so kommen. Nachdem bereits seit Monaten in vielen Leitartikeln Verhandlungen mit sogenannten gemäßigten Taliban eingefordert werden, deren Mäßigung gegenüber ihren radikaleren Kollegen vor allem darin besteht, dass sie Schwule lieber hängen würden, statt sie zu steinigen, <a href="http://www.zeit.de/online/2009/34/gaza-islamisten-westen?page=all" target="_blank">wird nun in der ZEIT vor den „wahren“ Fanatikern im Gazastreifen gewarnt</a>. Die wiederum unterscheiden sich von der Hamas vor allem dadurch, dass sie im Gazastreifen ein islamisches Emirat ausriefen (ihre relative Mäßigung hat die Hamas am 15. August allerdings nicht davon abgehalten, <a href="http://www.haaretz.com/hasen/spages/1109885.html" target="_blank">Anhänger ihrer Rivalen zu exekutieren</a>). Für Israel natürlich ein gravierender Unterschied, wenn man bedenkt, daß sich die Hamas eine solche Proklamation für die Zeit nach der Vernichtung Israels aufsparen will.</span></p> <p class="MsoNormal" ><span style="font-size:100%;">Es ist immer das Gleiche: Sobald eine noch extremere Gruppe auftaucht, können sich die übrigen Fundamentalisten darauf verlassen, dass irgendein europäischer Federschwinger ihren Apologeten spielt und sie plötzlich für salonfähig erklärt.</span></p> <p class="MsoNormal" ><span style="font-size:100;">Nun sollen Israel und der Westen also endlich mit der Hamas über die Lösung des Nahostkonflikts verhandeln. Da diese Lösung in Anbetracht ihrer <a href="http://www.thejerusalemfund.org/www.thejerusalemfund.org/carryover/documents/charter.html" target="_blank">unmißverständlich antisemitischen Charta</a> für die Hamas eigentlich nur aus der Vernichtung Israels und dem Hissen der Flagge des Islam über „jedem Zentimeter Palästinas“ bestehen kann, darf selbstverständlich der Hinweis darauf nicht fehlen, wie „vergilbt“ diese Charta von 1988 sei – so als seien ihre Aussagen mittlerweile längst in Wort und Tat preisgegeben worden. </span></p> <p class="MsoNormal" ><span style="font-size:100%;">Tatsächlich ist das Gegenteil der Fall. Die Anführer der Hamas lassen keine Gelegenheit aus, den Juden öffentlich ewige Feindschaft zu schwören. Über was also sollte Israel verhandeln? Über die Art der Vernichtung?</span></p> <p class="MsoNormal" ><span style="font-size:100%;">Die Forderung nach Gesprächen mit der Hamas wird umso absurder, wenn man bedenkt, dass zur Zeit nicht einmal die Vertreter der „gemäßigten“ Fatah zu Verhandlungen bereit sind. Selbst die Partei des Palästinenserpräsidenten Mahmud Abbas wollte es sich Anfang dieses Monats nicht nehmen lassen, auf ihrem Parteitag in Bethlehem nicht nur zu erklären, dass Israel ihren verstorbenen Führer Arafat ermordet habe, sondern auch dass man keinesfalls bereit sei, Israel anzuerkennen. Für Israel kam das kaum überraschend. Immerhin hatte ein Vertreter der Fatah bereits im März dieses Jahres <a href="http://www.jpost.com/Home/Article.aspx?id=136281" target="_blank">die Hamas aufgefordert, Israels Existenzrecht niemals anzuerkennen</a>. </span></p> <p class="MsoNormal" ><span style="font-size:100%;">Man selbst sei als „gemäßigtere“ Partei schließlich auch nicht dazu bereit.</span></p> <p class="MsoNormal" ><span style="font-size:100%;">Letztendlich bleibt das Ziel der großen palästinensischen Parteien die Befreiung – die „Befreiung“ Palästinas von den Juden. Das schreibt die Hamas in ihrer Charta, das verkündete die Fatah auf ihrem Parteitag. Und das zeigen auch die Friedensverhandlungen der letzten Jahre. Wenn in deutschen Zeitungen wieder und wieder <a href="http://www.zeit.de/2009/35/oped-35?page=all" target="_blank">darauf hingewiesen wird</a>, dass es 2002 ein großzügiges, von der saudischen Regierung vorgelegtes, arabisches Angebot an Israel gegeben habe, das Frieden und eine vollständige Normalisierung anbiete, wird zumeist vergessen zu erwähnen, dass dieses Angebot Israels Hinnahme des uneingeschränkten Rückkehrrechts der palästinensischen „Flüchtlinge“ enthielt, was gleichbedeutend mit dem Untergang des jüdischen Staates Israel wäre. </span></p> <p class="MsoNormal" ><span style="font-size:100%;">Trotzdem gingen die Verhandlungen weiter. 2008, während des Annapolis-Prozesses, <a href="http://www.haaretz.com/hasen/spages/1094882.html">bot der damalige israelische Premier</a>, Ehud Olmert, den Palästinensern nicht nur beinahe 100 Prozent der Westbank sowie israelisches Territorium im Austausch für die größten jüdischen Siedlungen im Westjordanland, sondern zusätzlich noch die Unterstellung des „Holy Bassin“ (das Areal um die Altstadt, in dem die meisten heiligen Stätten wie der Tempelberg mit dem Felsendom und der al-Aqsa-Moschee liegen) von Jerusalem unter internationale Verwaltung sowie ein begrenztes humanitäres Rückkehrrecht für palästinensische Flüchtlinge. Abbas’ Antwort auf dieses umfangreiche Angebot war im Mai <a href="http://www.washingtonpost.com/wp-dyn/content/article/2009/05/28/AR2009052803614.html" target="_blank">in der Washington Post nachzulesen</a>: „The gaps were wide“</span></p> <p class="MsoNormal" ><span style="font-size:100%;">The gaps were wide? Wenn zwischen dem Angebot der gesamten Westbank inkl. der Aufgabe israelischer Souveränität über Teile Jerusalems und den Forderungen der Palästinenser „weite Lücken“ liegen, stellt sich die Frage, wie diese Lücken überhaupt jemals zu füllen wären. Was sonst noch könnte Israel geben? Abbas’ „The gaps were wide“ als Reaktion zum großzügigsten denkbaren israelischen Angebot, einem Angebot, das weit über alles hinausging, was Natanjahu zu geben bereit wäre, macht die Verhandlungen mit der PLO zur Farce (so sie denn überhaupt stattfinden). Sie beweist, dass auf einer Seite des Verhandlungstischs tatsächlich niemand sitzt, mit dem ein realistischer Frieden, der nicht auf israelischer Selbstopferung beruht, zu erreichen wäre. Die palästinensische Führung hat wieder einmal bewiesen, dass sie keine Gelegenheit verpasst, eine Gelegenheit für den Frieden (und einen eigenen Staat) zu verpassen. Offensichtlich gilt das Prinzip alles oder nichts – und so bleibt es wie seit nunmehr über 60 Jahren, bei nichts.</span></p> <p class="MsoNormal" ><span style="font-size:100%;">Ginge es den palästinensischen „Freiheitskämpfern“ tatsächlich um die Freiheit und Autonomie des eigenen statt um die (in der Hamas-Charta geforderte) Vernichtung eines anderen Volkes, dann würden sie statt jüdischen Kindern ihre eigenen Anführer in die Luft sprengen.</span></p>Johannes K.http://www.blogger.com/profile/06937735663617526556noreply@blogger.com2